julemaus94
Untypisch Von Anthony Ryan habe ich nun schon mehrere Reihen gelesen udn war bisher immer sehr begeistert von seinen Geschichten und seinem Worldbuilding. Deshalb musste ich so gar nicht überlegen, als der Auftakt seiner neuen Reihe erschien. "Der Paria" ist definitiv anders und das gleich in mehrerer Hinsicht. Mit Alwyn, dem Waisenjungen aus dem Shavine-Wald, haben wir eine feste Hauptfigur, der wir die ganze Geschichte über folgen. Durch seine Augen erleben wir seine Höhen und Tiefen, dabei durchbricht er in seinem Bericht gerne mal die vierte Wand und bezieht den Leser direkt mit ein. Das ist mal ein anderes Stilmittel und bringt etwas frischen Wind in die Erzählung. Das braucht diese aber auch, denn anders als sonst gibt es nicht mehrere Handlungsorte und wechselnde Perspektiven, sonst bei Herrn Ryan sehr beliebtes Werkzeug, das seinen Büchern unheimlich viel Spannung und Geschwindigkeit verleiht. Man merkt dem "Paria" seine Behäbigkeit und Ruhe ein wenig an. Fast könnte man behaupten, dass er "die Krankheit des ersten Bandes" hat. Es wird viel angedeutet, einige Fragen aufgeworfen, die unbeantwortet bleiben und viel Vorarbeit für die folgenden Bände geleistet. Dadurch verliert er aber etwas an Charme und Eigenständigkeit. Wer weiß, ob alle Leser dieses ersten Bandes das Interesse behalten werden, die folgenden zwei Bände weiterzuverfolgen.