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marieause

Posted on 13.4.2023

Durton ist eine Kleinstadt in Australien und es ist ein sehr heißer Tag, als Esther nach der Schule nicht nach Hause kommt. Während wir Lesende wissen, dass Esther nicht überleben wird, haben die Kleinstadtbewohner, allen voran Esthers Eltern und ihre beste Freundin, natürlich Hoffnung auf ein Wiedersehen. Das macht das Lesen besonders beklemmend und irgendwie hofft man dann doch, dass alles nur ein schrecklicher Irrtum ist. Nach und nach taucht man tiefer ein in das Leben in der Kleinstadt und einige ihrer Bewohnerinnen und Bewohner. Gerade die Bewohner machten mich oft sprachlos. So ein kleiner Ort, jeder kennt jeden und doch ist unter der Oberfläche so viel verborgen. Nicht gerade einfache Kost, es ist so lebendig geschrieben, dass ich oft vergessen habe, dass es eine fiktive Story ist. Zwischen Wut und Ohnmacht - das waren doch des Öfteren meine Gefühle beim Lesen. Der Buchaufbau war gut gewählt. Man bekommt Einblicke, aber immer nur dosiert, so dass man nicht weiß, wie die Zusammenhänge sind. So nach und nach fügt sich dann alles zusammen. Man rätselt mit und zumindest mein Verdacht, wer Täter*in gewesen sein könnte, hat sich nicht bestätigt. Die Auflösung war aber stimmig und realistisch. Das Buch hat definitiv eine großen Anteil Thrillerelemente und ist unglaublich spannend, aber trotzdem kein klassischer Thriller. Es ist auch eine Gesellschaftsstudie und macht deutlich, wie die Strukturen und Machtverhältnisse auch heute noch sind. Und wie ungut das ist. Fazit: Ein Highlight des bisherigen Jahres. Die Autorin schafft es dass man voll in die Story hineinkatapultiert wird, es ist alles sehr nah (und geht einem auch nach).

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