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marcello

Posted on 11.4.2023

Die Compass-Reihe von Brittainy C. Cherry hat mit „Bis zum hellsten Morgen“ ihr Ende gefunden und es ist erfreulicherweise eine Reihe mit sehr unterschiedlichen Geschichten gefunden. Auch wenn im finalen Band alle Pärchen nochmal für einen Höhepunkt zusammenfinden, so wird doch deutlich, dass sie zwar eine Verbindung untereinander haben, aber dass sie keinesfalls dasselbe Schicksal durchlebt haben. Sicherlich ist immer die Erzählweise von Cherry zu erkennen, keine Frage, aber die Geschichten spielen auch an verschiedenen Orten und man merkt einfach, dass jedes Mal eine ganz eigene Geschichte zweier Menschen erzählt wird. Insgesamt habe ich es aber auch extrem genossen, als am Ende alles glücklich zusammenkam, das war wirklich ein Schlusspunkt fürs Herz. Vorher komme ich aber noch zu näheren Details von „Bis zum hellsten Morgen“. Zuletzt hat man es bei Liebesbüchern öfters beobachtet, dass die erste Hälfte die gemeinsame Zeit in der Kindheit/Jugend erzählt, bis es zu einer dramatischen Wende kommt, die das Paar auseinander treibt, damit sie dann in einem gereifteren Alter zueinander finden müssen. Ich finde das nicht unbedingt schlecht, gerade wenn die Wurzeln eben so früh gelegt wurde und das hat man bei Aidan und Hailee doch deutlich gemerkt, die eben als Nachbarskinder zusammen aufgewachsen ist und wo sich eine sehr foppende Verbindung irgendwann zu einer tiefen Freundschaft und dann der großen Liebe entwickelt hat. Ich fand es vor allem toll, dass Aidan trotz seiner Hollywoodkarriere so bodenständig geblieben ist und dass immer deutlich wurde, er hat ein Talent, aber es ist nicht seine Leidenschaft, weswegen es ihn stattdessen immer zu Hailee gezogen hat. Bei ihr wiederum war das stärkste Thema ohne Frage die Betrachtung von Fatshaming. Ich habe Hailee, auch wenn sie doch manchmal arg wegstoßend war, wenn sie überfordert war, sehr ins Herz geschlossen, da ich ihre Gedanken sehr nachvollziehen konnte. Ich war auch unheimlich stolz, wie sie gewachsen ist, denn das war inspirierend. Deswegen steht sie auf einmal nicht über allem, aber sie kann die Außenperspektive viel besser aussperren. In dem Zusammenhang war eben auch bewundernswert, wie Aidan Hailee auch begegnet ist, denn für ihn hat ihre Figur und ihr Gewicht tatsächlich nie eine Rolle gespielt, er hat immer einen Menschen gesehen, den er liebt und mehr hat dann auch nicht gezählt. Natürlich war es auch heftig, die gegenteiligen Stimmen zu lesen und wie Hailee wirklich extrem gemobbt wurde, aber gleichzeitig wurde das durch ihr unterstützendes Umfeld immer weich aufgefangen. Daher ist eine Triggerwarnung okay, aber ich finde, dass das Thema wirklich sanft und sensibel aufgefangen und bearbeitet wird. Insgesamt hat die Geschichte nicht die Tiefsinnigkeit, wie wir sie von Cherry in anderen Büchern kennen, weil auch der Umgang zwischen Aidan und Hailee oft sehr lustig ist, was automatisch für eine Auflockerung und ein sehr flottes Lesen sorgt. Dennoch ist es sehr berührend, eben auch weil der Thematik mit dem Gewicht sowie Aidans Familiengeschichte und wie er viel von Panikattacken geplagt wird. Es ist eine Geschichte, in der man sich gut fallen lassen kann und die eine schöne Momentbegleitung darstellt. Fazit: „Bis zum hellsten Morgen“ rundet die schöne Compass-Reihe ab und bietet zum Abschluss viele Gimmicks für die komplette Serie, aber sie hat auch eine locker erzählte Handlung, die vereinzelt sehr emotionale Höhepunkte setzt. Ein guter Abschluss!

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