MissSophi
Addie ist 11 und eigentlich ist sie ein ganz normales Mädchen – aber nur eigentlich, denn sie ist Autistin und in dem Roman von Elle McNicoll wird erläutert, was das genau bedeutet. Es ist ein Buch, welches aufklärt, ohne belehrend zu wirken. Sie ist anderes – aber nicht weniger besonders und als sie in der Schule auf das Thema Hexenverfolgung zu sprechen kommen, weiß sie gar nicht mehr wohin mit ihren Gefühlen für die zu Unrecht verurteilten Frauen und in ihr erwächst der Wunsch ein Denkmal für diese Menschen zu erwirken. Zunächst sie die Stadtoberen so ganz und gar nicht begeistert von dieser Idee – aber sie gibt nicht auf und wir erfahren Stück für Stück, was es für sie heißt, anders zu sein. Denn sie kämpft nicht nur für die Frauen von damals, sondern vielmehr auch für sich. Wir erfahren von Reizüberflutungen, von Melt Downs, von Regulation und davon, was es bedeutet sich Tag für Tag anzupassen, an die Menschen, die diese Neurodiversität nicht haben und nicht annähernd nachvollziehen können, was es bedeutet autistisch zu sein. Ein Buch zum Vorlesen, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen, ein Buch zum selbst lesen und sich so ein Bild machen zu können. Ich wünschte, viele Menschen würden sich auseinandersetzten und das Anders Sein von Menschen als eine Bereicherung zu erleben und nicht als Angriff auf die eigene Wirklichkeit erleben.