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Furbaby_Mom

Posted on 9.4.2023

Dieses Buch ist ein Must-Read für alle, die ihr Herz an NYC verloren haben, dachte ich mir im Vorfeld - und folglich hatte ich den mit einem leuchtend blauen Farbschnitt versehenen Auftakt der Be-Wild-Reihe aus der Feder von Nicole Böhm und Anabelle Stehl voller Neugier herbeigesehnt. Ich liebe New York, verbinde traumhafte Erinnerungen mit der Stadt, die niemals schläft - und stimme Shaelynn (Shae) vollkommen zu: "Schon als Kind hatte ich unbedingt nach New York ziehen wollen, mit jedem Film, jeder Serie, in der die Stadt eine Haupt- oder Nebenrolle spielte, hatte es mich magisch angezogen, bis ich das Fernweh irgendwann beinahe physisch in meiner Brust hatte spüren können. […] New York war meine Stadt." Allerdings muss ich sagen: Das NYC-Flair hätte hier gern noch etwas atmosphärischer sein können; diesbezüglich bin ich in puncto Schreibstil von den wundervollen Settingbeschreibungen aus Nicoles Golden-Hill-Reihe etwas verwöhnt. (Von Anabelle Stehl kenne ich bisher noch keinen Roman, habe jedoch "Breakaway" auf meinem SuB). Die modern gehaltene Story der vier unterschiedlichen Hauptfiguren, aus deren Sicht abwechselnd erzählt wird, habe ich zügig verschlungen. Es las sich flott, locker und unterhaltsam. Über die Verlinkung zu Nicoles One-Last-Reihe musste ich schmunzeln, die darin vorkommende Band 'Beyond Sanity' hatte bereits in der Golden-Hill-Trilogie einen Gastauftritt und ist auch hier am Rande wieder thematisiert worden. Im Grunde mochte ich die Hauptfiguren. Lediglich die fröhliche, aber als extrem naiv dargestellte, unreif wirkende Kölnerin Evie ließ mich kurzzeitig mit den Augen rollen. In den USA ohne Arbeitsvisum zu arbeiten, nach dem Motto 'Hoppla, dafür benötigt man ein besonderes Visum - nicht das TOURISTEN-Visum?' Come on. Ich verstehe, dass für jeden Roman ein paar dramatische Elemente nötig sind, aber diese Entwicklung war mir schlichtweg zu unglaubwürdig. Was Tyler betrifft - schwierig. Ihn konnte ich nicht so recht greifen, fand kaum einen Zugang zu ihm. Meine Lieblingsfigur war ganz klar Ariana, die ich bereits vor ihrer weiteren Entwicklung als unheimlich beeindruckend und souverän empfunden habe. (Ich mag geradlinige, bodenständige Menschen wie sie einfach lieber als z.B. den Figuren-Typ 'flatterhaft und planlos'.) Ich wusste zwar im Vorfeld, dass es sich um eine Influencer-Agentur handeln würde, doch dieser Aspekt des Settings war mir einen Hauch zu intensiv - Klickzahlen hier, Trendthemen da … Social Media ist tatsächlich allgegenwärtig. Apropos Themen: Es werden wichtige Punkte angesprochen (Bodyshaming, Homophobie etc.), aber für mich fühlte sich das Ganze zu moralisierend an, ein bisschen zu sehr nach erhobenem Zeigefinger. Weniger davon und mehr Romantik hätte mir weitaus besser gefallen. Na ja, dafür steht eben die Freundschaft im Fokus, ebenso der individuelle Traum vom Glück in Big Apple. 𝗙𝗮𝘇𝗶𝘁: Das perfekte Buch für Zwischendurch - kein Highlight, aber nett und unterhaltsam.

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