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Dinasbookworld

Posted on 5.4.2023

Ich war schon sehr auf den Thriller von Heidi Troi gespannt. Von ihr habe ich bereits vor einiger Zeit einen Liebesroman „Alpen, Männer und andere Hindernisse“ gelesen, den ich gerne mochte. Nun einmal einen Thriller von ihr zu lesen, fand ich sehr spannend. Außerdem war es auch noch ihr Debüt im Thrillergenre. Anfangs hatte ich ehrlich gesagt ganz schön Probleme in die Geschichte einzutauchen. Ich kann nicht einmal genau sagen, woran es liegt, aber irgendwie hatte ich Startschwierigkeiten. Vielleicht waren mit ein Grund die Kapitel aus verschiedenen Sichten. Das Buch wird nicht nur aus der Sicht der Redakteurin Vera erzählt, sondern auch aus der Sicht des Dichters und Einsiedlers Wilhelm Schneider und einigen Dorfbewohnern, aber auch aus der Sicht des Unbekannten. Einerseits fand ich das ziemlich spannend, da man so viele verschiedene Perspektiven kennenlernen konnte, andererseits habe ich immer ein paar Sätze gebraucht, um zu verstehen aus welcher Sicht wir gerade das Kapitel erleben. Umso mehr ich allerdings gelesen habe umso besser wurde es, da ich ein Gefühl für die Charaktere und die Orte bekommen habe. Geholfen hat mir dabei auch die Zeit und Ortangabe der jeweiligen Kapitel, das war einmal etwas anderes, was ich mochte. Die Protagonistin Vera Profanter ist Redakteurin in einer Grazer Tageszeitung und hat dort seit einiger Zeit ihre eigene Rubrik namens „Literarische Seiten“. Dort veröffentlicht sie eingesendete Texte, um neuen Autoren so eine Chance geben zu können bekannter zu werden. Unter den eingesendeten Briefen finden sich auch immer wieder Gedichte von Wilhelm Schneider. Diese Gedichte berühren Vera, da diese Worte sie an ihren Vater erinnern. Sie hat das Gefühl, dass der Dichter Schuld auf sich geladen hat und diese mit seinen Texten versucht zum Ausdruck zu bringen. Schneiders Worte gehen Vera so nahe, dass sie ein Porträt über ihn schreiben möchte. Diese Aufgabe gestaltet sich als schwieriger als gedacht, da Herr Schneider in einer Einöde wohnt, kein Internet und Festnetz hat und sie ihn somit persönlich treffen muss für ein Interview. Da ihr Chef aus Kostengründen diese Reise ablehnt, sie aber dennoch unbedingt den Mann hinter den emotionalen Gedichten kennenlernen will, verbindet sie ihren Wellnessurlaub mit dem Treffen. Aber ist es wirklich so sicher einen völlig Unbekannten in der Einöde zu treffen? Gerade auch, wenn die Dorfbewohner Vera und ihre Freundin Anna davon abhalten wollen ihn zu treffen, denn sie sind sich alle sicher: Wilhelm Schneider ist ein Mörder. Ein kleines Bergdorf in Südtirol ist das perfekte Setting für einen Thriller. Dort regnet es gefühlt die ganze Zeit, allein dadurch wird schon eine düstere Stimmung erzeugt. Hinzu kommen Gewitter und Nebel, die die dunkle Stimmung perfekt machen. Das mochte ich sehr gerne, da so die Vibes eines Thrillers, meiner Meinung nach sehr gut rübergebracht wurden. Aber das Buch beinhaltet nicht nur düstere und mörderische Stimmung, im wahrsten Sinne des Wortes, sondern es gibt auch einige überraschende Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Gerade zum Ende hin konnte mich die Geschichte einige Male sehr überraschen. Der Schreibstil der Autorin in ihrem Liebesroman konnte mich schon begeistern, aber auch in diesem Thriller konnte mich Heidi Troi überzeugen. Ihr Schreibstil ist angenehm und flüssig, so dass ich nach anfänglichen Schwierigkeiten gut durch das Buch kam. Außerdem war es spannend, wendungsreich und sehr bildhaft. Bei der ein oder anderen Sachen hätte ich mir gewünscht, dass diese noch einmal thematisiert worden wären. Gerade beim Ausgangspunkt der Geschichte hätte ich mir ein wenig mehr Aufklärung gewünscht, da es nur nebenbei ein wenig erklärt wurde, aber das ist nur meine Meinung. Fazit: Nachdem ich von der Autorin bereits einen Liebesroman gelesen hatte, war ich auf diesen Thriller sehr gespannt und ich wurde nicht enttäuscht. Heidi Troi hat einen spannenden und düsteren Thriller geschrieben. Vor allem das regnerische Setting in einem Bergdorf in Südtirol hat mir sehr gefallen. Durch viele Gewitter und Nebel hat es direkt die richtige Stimmung für einen Thriller erzeugt. Mit überraschenden Wendungen konnte mich gerade zum Ende hin die Geschichte sehr fesseln. Ich habe mitgeraten und mitgerätselt und mit Spannung der Aufklärung entgegengefiebert. Der Schreibstil war wie ich es schon von ihrem Liebesroman „Alpen, Männer und andere Hindernisse“ gewohnt war, sehr angenehm und flüssig. Nach einigen Startschwierigkeiten kam ich gut durch die Geschichte durch. Außerdem war der Schreibstil auch sehr bildhaft, wodurch man sich alles gut vorstellen konnte. „Ein letztes Opfer“ ist ein spannender und düsterer Thriller in einem regnerischen Bergdorf, welches mich überzeugen konnte.

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