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renee

Posted on 4.4.2023

Feuer Schon mit "Der endlose Sommer" hatte mich Madame Nielsen verzaubert/berührt/beschäftigt. Da ist etwas Einzigartiges in ihrer Schreibe, in den Worten, im Klang. Man könnte es Poesie nennen, aber irgendwie trifft es auch diese Schublade nicht richtig. Madame Nielsen schreibt intensiv, durchdringend, einzigartig, dunkel, düster, bedrohlich. Da ist eine immense Kraft, das spürt man, aber diese immense Kraft muss diese Autorin auch haben, wenn man an ihren Werdegang denkt. Auch in "Der endlose Sommer" beschäftigt sich die Autorin mit dem Leben, mit der Leidenschaft. Aber in "Lamento" steht sie noch zentraler, die Leidenschaft, das Feuer, die Möglichkeit zu brennen. Aber auch die Möglichkeit, dass das Feuer erlischt und man später in der Zukunft auf diese Vergangenheit/auf dieses vergangene Brennen schaut. Eine Erinnerung bei sich behält. Eine kleine Flamme bei sich behält, sie behütet und nicht vergisst. Auch "Lamento" besteht aus diesem außergewöhnlichen Schreibstil, der die Leserschaft schier überrollt. Lange schachtelartige Sätze, die aber hier in "Lamento" den Lesefluss nicht behindern, was in "Der endlose Sommer" leider noch teilweise so war. Aber dennoch denke ich dieses Buch/diese Schreibe ist nicht für jeden etwas. Man muss sich darauf einlassen können. Ich konnte dies und mich hat dieses Buch auch mitgerissen. Noch mehr als "Der endlose Sommer". Dieser künstlerische Blick auf das Leiden, auf die Leidenschaft, aufs Brennen verzaubert und dieser Blick hallt nach. Dieses Buch besteht aus einer poetischen und kraftvollen Sprache, die klingt und hallt und brennt und das Thema hakt sich ein in den Gedanken, in den Gefühlen und im Hirn. Wer selbst schon lichterloh brannte, wird sich hier gut wiederfinden können, wird das Geschriebene gut nachvollziehen können, denke ich. Vielleicht erklärt dieser Gedanke dieses unterschiedliche Empfinden von Madame Nielsens Schreibe.

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