SaintGermain
Eine blutleere weibliche Leiche wird in der Öffentlichkeit aufgefunden. Hauptkommissarin Christine Peterson übernimmt den Fall. An ihrer Seite hat sie neben Professor Frenzel, dem Rechtsmediziner, auch die junge Kollegin Alina Brinkmeier. Zusätzlich fordert sie Unterstützung von Bastian Becker an. Dieser arbeitete früher mit ihr zusammen, jetzt ist er in Berlin ein Privatermittler, der von Albträumen gequält wird und seine Schulden nicht bezahlen kann. Zusammen mit seiner Partnerin Janina Funke mischt er bei den Ermittlungen mit. Alina verfolgt den Ansatz von Vampirismus. Als eine 2. Leiche gefunden wird, macht der Innenminister Druck, und es wird auch prompt der Real-Life-Vampir Dulac verhaftet, der kein Alibi hat und die Tat auch nicht abstreitet. Doch Becker glaubt nicht an seine Schuld und muss zu unkonventionellen Mitteln greifen. Währenddessen sorgen Verschwörungstheorien im Internet für Demonstrationen angeführt von Dr. Q, einem Querdenker der schlimmsten Sorte. Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut, auch wenn es eher zu einem Jugend-Krimi als zu einem Crime Noir passt. Ich durfte schon einige Bücher des Autors lesen, der ja auch durchs Fernsehen als Experte bekannt ist. Bei einem Vortrag von ihm, stieß ich auf dieses Buch und war doch überrascht, da ich mir den doch eher nüchternen Wissenschaftler schwer in der Rolle eines Krimiautors vorstellen konnte. Tatsächlich legt der Autor aber in diesem Krimi weniger Wert auf wissenschaftliche Finessen, sondern konzentriert sich auf die Hauptcharaktere und die Wendungen, die das Buch zu bieten hat. Der Schreibstil ist ausgezeichnet; die Charaktere und Orte werden bildhaft dargestellt, auch wenn die Stadt in der die Morde passieren, namenlos bleibt. Der Plot ist sehr interessant gewählt und verbindet unkonventionelle Ermittler mit Themen, die immer wieder aktuell sind (z.B. Druck aud die Ermittler und Verschwörungstheoretiker). Der Spannungsbogen ist gut, könnte aber definitiv noch höher sein. Dennoch hat es Mark Benecke geschafft, dass ich das Buch mit 232 Seiten sehr schnell zu Ende gelesen habe, da ich wissen wollte, wie es weitergeht. Dazu trägt vor allem Bastian Becker bei, der mir sehr gut gefällt und wohl die eine oder andere Gemeinsamkeit mit dem Autor aufweist. Der Täter selbst wird für Krimi-Fans keine wirkliche Überraschung sein, dafür umso mehr die Story, die der erste Band und der erste Versuch einer fiktiven Krimi-Story ist. Band 2 liegt schon bereit und ich freue mich. Fazit: Solider Krimi-Auftakt von Dr. Made. 5 von 5 Sternen