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ginnykatze

Posted on 31.3.2023

„Nur wer in der Vergangenheit lebt, ist für die Welt unsichtbar.“ In Jakobsleiter, hoch oben versteckt in den Bergen, ist die Welt eine ganz andere. Die Einwohner leben wie aus der Zeit gefallen, ohne Strom und Annehmlichkeiten. Sie sind eins mit der Natur und auch durchaus zufrieden. Doch dann verschwindet die 16jährige Rebekka spurlos. Die junge Volontärin Smilla vermisst ihre Freundin Juli schon seit 10 Jahren. Außerdem hat sie durch Recherchearbeiten herausgefunden, dass schon viele Frauen und Mädchen in dieser Bergregion, in der auch Juli verschwand, vermisst gemeldet wurden. Keine ist je wieder aufgetaucht. Als dann Smilla wieder an den Ort des Geschehens zurückkehrt hat sie eine unheilvolle Begegnung. Zitat Seite 166: „Und dann ist alles still bis auf seinen Atem, der tief und zufrieden ist, während ich gar keinen Atem mehr habe.“ Fazit: Mit ihrem Buch „Wolfskinder“ schreibt die Autorin Vera Buck ihren Debütthriller. Sie versteht ihr Handwerk bestens, denn sofort bin ich mit ihr in den Bergen unterwegs. Der bildliche, eindrucksvolle und flüssig zu lesende Schreibstil löst in mir Beklommenheit sowie Höhen- und Platzangst aus. Ich bin mitten in der Dunkelheit und atme immer flacher. Zitat Seite 116: „Ich werfe einen hektischen Blick zu dem kleinen Fenster über der Küchenzeile. Die Dunkelheit dahinter brütet etwas aus, ich kann es spüren.“ Hervorragend beschreibt sie jede Kleinigkeit. Ich habe sofort Bilder vor Augen, denn mein Kopfkino hat sich bereits eingeschaltet. Die Charaktere sind gut gewählt. Ich lerne sie nacheinander kennen und auch über ihr Privatleben werde ich informiert. Hier gibt es die Guten und die Bösen und allen darf ich über die Schulter schauen. Der spannende Prolog holt mich sofort ab und reißt mich förmlich in die Geschehnisse. Die kurzen Kapitel werden von vielen verschiedenen Personen und deren Perspektiven erzählt. Da hatte ich anfangs ein wenig Schwierigkeiten ihnen zu folgen. Die schnellen Szenenwechsel und der gut gesetzten Spannungsbogen hat bei mir den Sog entstehen lassen, einfach immer weiterlesen zu müssen. Die Autorin konnte mich mit dem Ende leider nicht völlig überzeugen; denn mir sind die vielen offenen Fragen nicht ganz so präzise aufgeklärt worden, wie ich es mir gewünscht habe. Ich finde einige zu weit hergeholt und sie erscheinen einfach unglaubwürdig. Andere hingegen sind schlüssig und passen genau ins Bild. Dieser Thriller hat mir ausgesprochen gut gefallen. Die düstere oftmals klaustrophobische Atmosphäre und die beklemmenden Schilderungen haben mich sehr bewegt. Das Buch bekommt von mir 5 verdiente Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung, auch wenn mich das Ende nicht ganz befriedigen konnte. Aber lest selbst, denn dies hier ist ganz allein meine Meinung.

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