Profilbild von mabuerele

mabuerele

Posted on 30.3.2023

„...Das singende Geräusch der Klinge, ein Klirren, ein Schwertstreich, der knapp an Kellers Kopf vorbei in den Nachthimmel zischte...“ Angetrunken wie er war, köpft Felix von Leinhardt mit dem Schwert eine Flasche Rotwein. Thorsten Keller warnt ihn. Das geht nur bei Sekt. Felix will nicht hören. Dann verblutet Thorsten zu seinen Füßen. Der Autor hat erneut einen spannenden Krimi geschrieben. Gleichzeitig ist die Geschichte gespickt mit Sachinformationen über den Weinbau. Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Frank Achill und Verena Bertling nehmen den Fall auf. Alles deutet auf einen Unfall hin. Für Frank ist der Fall klar, auch wenn bei der Obduktion eine Spur fremdes Blut im Wein gefunden wurde. Andrè Sartorius erklärt Frank, wie ein Rosé entsteht. „...Das bedeutet, man zieht ohne Pressung in der Regel zehn bis 20 Prozent des Safts ab. Da die roten Traubenhäute dabei weitgehend unverletzt bleiben, ist dieser Most auch nicht rot, sondern nur rosa...“ Verena ist nicht damit einverstanden, dass der Fall ad acta gelegt wird und ermittelt selbstständig weiter. Dabei geht sie gern auch unkonventionell vor. Andrè interessiert, wie es zur Verunreinigung des Weins kam. Er lässt sich bei einem Winzer anstellen, der sich auf Bioweine spezialisiert hat. Dass gerade dessen Wein verunreinigt war, verwundert. Ab und an gibt es Rückblenden in die Vergangenheit. Gerade die Familie Leonhardt ist ziemlich rücksichtslos vorgegangen, um ihre Anbaufläche vor 10 Jahren vergrößern zu können. Das hat sie nicht beliebt gemacht. Der Biowinzer allerdings hat sich quergestellt. In diesen Teilen des Romans sind sehr viele Emotionen im Spiel. Sehr genau wird erläutert, wie man vorgeht und wie lange es dauert, eine neue Weinsorte zu entwickeln. Und dann weiß man lange noch nicht, ob die neuen Trauben wirklich eine Qualitätswein liefern. Der Winzer erklärt das Andrè, als er ihm eine besondere Flasche Wein anbietet. Doch die Arbeit von 20 Jahren war umsonst. Die Pflanzen existieren nicht mehr. Als Leser weiß ich durch weitere Rückblenden in das Geschehen vor einem Jahr, was passiert ist, aber nicht durch wen. Am Ende bleibt keine Frage offen. Der Krimi hat mich sehr gut unterhalten. Ich mag die Mischung aus hohem Spannungsbogen und Sachinformationen, die mir der Autor bietet.

zurück nach oben