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herbstrose

Posted on 26.3.2023

Ein Segeltörn auf Leben und Tod Caroline irrt durch Conquet-sur-Mer, sie ist verwirrt und weiß nichts mit sich anzufangen. Immer wieder schweift ihr Blick ungewollt ab zum Hafen, zu den dort liegenden Segelyachten, während ihre Gedanken sechs Wochen zurück wandern und sie an das schreckliche Geschehen erinnern: Sie waren zu fünft an Bord der „Querelle“ auf einem Segeltörn in den schwedischen Schären, Caroline und ihr Mann Andreas, sein Arbeitskollege Daniel mit Freundin Tanja und Skipper Eric. Fünf Egozentriker gemeinsam auf engstem Raum, kann das gut gehen? Anfangs waren zwar alle um gute Laune bemüht, doch mit zunehmend schlechtem Wetter und rauer See änderte sich die Stimmung an Bord. Als dann ein gefährlicher Sturm aufkommt, eskalieren die bisher unterdrückten Konflikte … Kristina Hauff ist das Pseudonym der erfolgreichen Kriminalschriftstellerin Susanne Kliem. Sie wurde am Niederrhein geboren und liebt besonders das Segeln auf der Ostsee. Dass sie ihren Ursprung am Theater hat und für Fernsehserien von ARD und ZDF arbeitete ist ihrem neuesten Roman „In blaukalter Tiefe“ (2023) anzumerken, da er wie ein raffiniertes Kammerspiel gestaltet ist. Die Autorin lebt mit ihrer Familie in Berlin. Zunächst überrascht das Buch mit einem lebendigen flüssigen Schreibstil, der den Einstieg in das Geschehen leicht macht. Die Handlung spielt überwiegend, bis auf einige Ausnahmen, an Bord der Segelyacht. Fünf von der Autorin sehr gut ausgearbeitete gegensätzliche Charaktere beherrschen die Geschichte: Das sind der erfolgreiche Anwalt Andreas der sich weltgewandt und unnahbar gibt, seine Frau Caroline die ihre Probleme selbstsicher zu überdecken vermag, Andreas‘ junger Kollege Daniel der alles versucht ihm zu gefallen, Daniels Freundin Tanja mit ihrer anfänglichen Unsicherheit und natürlich der Eigner des Bootes, der schweigsame Skipper Eric, der sich unnahbar gibt und eine unerschütterliche Ruhe vortäuscht. Wir erfahren die Ereignisse aus verschiedenen Perspektiven. Wunderschöne, atmosphärisch dichte Naturschilderungen wechseln sich ab mit Einblicken in das alltägliche Leben an Bord und Erlebnissen an Land. Spannende Wendungen und interessante psychologische Erkenntnisse erinnern beinahe an einen Krimi. Der Name der Yacht „Querelle“ (Streit, Zank) wird bald zum bösen Omen, die Konflikte brechen offen aus und aus dem idyllischen Segeltörn wird ein verhängnisvoller Kampf ums Überleben. Fazit: Spannende Handlung, interessante Charaktere und der authentische Einblick ins Leben auf einem Segelboot überzeugen nicht nur Segelfans. Meine Empfehlung!

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