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Ladybug

Posted on 24.3.2023

Sensationell! Die Menschen in Jakobsleiter sind der Überzeugung, dass alles Böse unten in der Stadt lebt. Rebekka glaubt das nicht und will die Siedlung verlassen. Als sie plötzlich weg ist, macht sich Jesse Sorgen, denn sie wäre nie gegangen, ohne sich zu verabschieden. Doch niemand im Ort glaubt ihm. Und da ist die Journalistin Smilla, die eigentlich zur Polizei wollte, dafür aber nicht die erforderliche Mindest-Körpergröße hat. Sie hat vor zehn Jahren ihre Freundin beim Zelten in der Gegend verloren und glaubt, einen Zusammenhang zu erkennen. Dieses kleine Mädchen, das ihr vors Auto läuft, sieht Juli verblüffend ähnlich. Smilla beginnt, auf eigene Faust zu ermitteln. Wikipedia schreibt: „Als Wolfskinder oder wilde Kinder bezeichnet man Kinder, die in jungen Jahren eine Zeit lang isoliert von anderen Menschen aufwuchsen und sich deshalb in ihrem erlernten Verhalten von normal sozialisierten Kindern unterscheiden.“ Jesse, Rebekka und Edith leben in Jakobsleiter, abgeschieden vom Rest der Welt. Doch die Lehrerin Laura Bender hat durchgesetzt, dass die Kinder wenigstens in die Schule in Almenen gehen, da in Jakobsleiter keine eigene Schule existiert. Die anderen Kinder und Jugendlichen können mit der Andersartigkeit der Kinder aus Jakobsleiter nicht umgehen und so drangsalieren sie sie, wo immer sie können. Laura macht sich auf die Suche, als Rebekka nicht mehr in die Schule kommt. Und dann verschwindet auch sie! Die Erzählperspektive wechselt immer zwischen Jesse, Rebekka, Edith, Laura und Smilla. So erhält man nach und nach Puzzleteile, die irgendwann ein Bild ergeben. Der Weg dahin ist voller Erkenntnisse, die wie Schläge in die Magengrube oder das Gesicht sind. Der Thrill ist definitiv immer vorhanden, auch wenn er sich gern ein wenig versteckt, um dann umso schrecklicher vorzuschnellen. Die Geheimnisse so einiger drohen aufgedeckt zu werden und dies löst dann wieder Schutzmechanismen aus, die alles noch viel schlimmer und entsetzlicher machen. Es läuft schief, was nur schieflaufen kann. Eine Gefahr jagt die nächste und schnell wird klar, dass absolut nichts so ist, wie es zu sein schien. Die Zurückgezogenheit der Leute aus Jakobsleiter erscheint immer wieder in einem anderen Licht. Rückzug, Gefängnis, Glaubensgemeinschaft oder Verbrechersiedlung – was genau stimmt? Und wie steht es mit den Leuten aus Almenen? Man erkennt, dass man gern und schnell glaubt, was so erzählt wird, und dabei übersieht, was wirklich stimmt, was direkt vor der eigenen Nase abläuft und viel schlimmer ist, als jedes Gerücht. Auch zeigt Vera Bruck, dass Loslassen für uns alle wichtig ist, in sehr viel mehr Bereichen, als man zunächst glauben würde. Kurz und gut – endlich mal wieder ein Thriller, der intelligent aufgebaut und rund abgeschlossen wurde. Eindeutig fünf Sterne wert! Das Sprecher-Ensemble ist genial zusammengestellt und trägt zum Erfolg nicht unwesentlich bei.

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