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mabuerele

Posted on 19.3.2023

„...Von meiner Geburt bis zu meinem Weggehen mit achtzehn Jahren wuchs ich auf dem Gipfel eines Berges im ländlichen West Virginia ein einem einachsigen Trailer auf, der aus Holz und Aluminium zusammengezimmert war...“ Dieser Satz findet sich in der Biografie der Autorin. Sie hat ihr Leben ungeschönt erzählt. Dabei hat sie die Geschichte in zwei Abschnitte gegliedert. Im Teil 1 geht es um das Mädchen im Trailer, im Teil 2 um das Mädchen nach dem Trailer. Der Schriftstil lässt sich gut lesen, auch wenn man sich an manche Zeitsprünge erst gewöhnen muss. Deutlich wird, dass Mary in großer Armut aufgewachsen ist. Dafür hatte sie aber eine Menge an Freiheit. „...Wie ich schon sagte, waren die Regeln im meiner Kindheit locker, fließend und veränderten sich ständig. Und ich war ein Kind, das gern mit dem Feuer spielte...“ Neben dem Trailer stand das Haus der Großmutter. Die hat ihre Enkeltochter sonntags mit in die Kirche genommen. Marys Bild von Gott hat sich während ihrer Kindheit häufig gewandelt. Ihr Vater legte sehr viel Wert auf die Bildung seiner Tochter. Er bereitete sie akribisch auf die Schule vor. „...Mein Vater wusste, dass Bildung für arme Leute ein Luxus war, der nur widerwillig und zu einem hohen Preis vergeben wurde. Aber er sah darin auch den Schlüssel für meinen Aufstieg...“ Mary lässt mich einen Blick in das Leben ihrer Vorfahren werfen. Die meisten Männer hatten im Bergwerk gearbeitet oder waren Holzfäller, wie ihr Vater. Es war ein Bergwerksunglück, dass für die Zukunft des Vaters die Weiche stellte. Schnell stellt sich heraus, dass Mary hochbegabt ist. Mary bekommt ein Stipendium für ein Jahr Studium in England und wird anschließend an der Universität Yale zugelassen. Doch ihre Erfolge sind immer von ihrer Kindheit überschattet. Sie lebt auf der Überholspur und fühlt sich unzulänglich. Erst als ihr eine Freundin vermittelt, dass sie von Gott geliebt und angenommen ist, beginnt sie sich selbst zu vertrauen. Und sie beginnt, ihre Vergangenheit zu hinterfragen. Dabei erkennt sie, welche Wert ihre Eltern für sie hatten. Sie lernt, auch die Vergangenheit wertzuschätzen. Einige Fotos ergänzen die Biografie. Das Buch hat mir sehr gut gefallen.

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