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buchgespenst

Posted on 19.3.2023

Lukas, Ella und ihre Freunde brechen auf, um im Katzenwald nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen stellen sie entsetzt fest, dass alle Katzen versteinert sind. Die böse Zauberin hat bereits zugeschlagen, doch was ist ihr Ziel. Während die Freunde noch versuchen herauszufinden, wie sie helfen können wird immer deutlicher, dass sie etwas Wichtiges übersehen – und das könnte ihnen und allen Flüsterwäldern zum Verhängnis werden. Der zweite Band ist täuschend schmal und enthält sich überschlagende Ereignisse, sodass der Leser aus der Spannung, dem Wundern und den Gänsehaut-Szenen nicht mehr rauskommt. Die Rasanz lässt nicht nur die Charaktere sondern auch den Leser mit dem dumpfen Gefühl zurück, dass einem etwas Entscheidendes entgangen ist. Die Charaktere werden hier weiter ausgebaut, diesmal mit dem überraschenden Fokus auf Ella, von der man geglaubt hat sie schon gut zu kennen. Der Menok Rani, der mir bisher trotz seiner Niedlichkeit, gehörig auf die Nerven gehen konnte mit seiner Großsprecherei, Unbelehrbarkeit und den Übertreibungen, ist hier erstaunlich zahm und sympathisch – mit der Aussicht, auf turbulente neue Charakterzüge. In der Hauptsache wird hier allerdings die Bedeutung der Katzen für die Flüsterwälder ausgebaut und wieder stellt Andreas Suchanek seine märchenhafte Phantasie unter Beweis. Wer den Autor kennt ist vom fiesen Cliffhanger am Schluss nicht überrascht und doch bleibt man mit klopfendem Herzen und einem großen Oh nein zurück – denn wider besseren Wissens hatte man gerade aufgeatmet. Das Warten auf den dritten Band der zweiten Flüsterwald-Staffel wird hart. Bereichert wird auch dieser Band durch die wunderschönen Illustrationen Timo Grubings, die jedes Kapitel einleiten. Zusätzlich schmückt ein toller Farbschnitt die Erstauflage, sodass die Bücher auch im Regal ein absoluter Blickfang sind. Kurz gesagt: Eine rundum gelungene Fortsetzung. Düsterer als die vorangegangenen Bände, aber eine tolle Mischung aus Spannung und Witz. Auf relativ wenigen Seiten passiert so viel, ohne dass es überladen wirkt oder der Leser den Eindruck hat, dass die Geschichte nicht vorankäme.

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