carsten
ein buch über einen, der alles hat, sich zwischen seinen identitäten bewegt, dem alles geschenkt wird. und plötzlich wird polen überfallen. als pole wird er in die kurzen kampfhandlungen 1939 involviert und bewegt sich nach der kapitulation durchs kaputte warschau, wird agent und es gibt noch mehr identitäten. ein buch wie ein rausch, mit höhen und tiefen, abgründigen abstürzen und moralischer abstinenz. man möchte den protagonisten schütteln und zur vernunft bringen, weil er so wenig rückgrat hat, so schwach ist und dennoch liest man weiter. es sind die wirren des krieges, der so wenig krieg ist und mehr besatzung. es beginnen die judenverfolgungen, aber unser held ist kein freund der juden, lieber verzieht er sich zu seiner affäre. wird deutscher und verrät seine liebsten und sich selbst. das buch liest sich wie im rausch, ähnlich zu Der Boxer vom selben autor, dennoch ist es ernster, beklemmend, unfertig, wie ein ungeschliffener diamant. die sprache ist lebendig während die einwohner der geschichte sterben oder verschwinden, während die identitäten wechseln, sterben und verschwinden, das menschliche immer wieder kehrt.