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gwyn

Posted on 13.3.2023

Serayi, damals selbst betroffen von falschen Essgewohnheiten, mit Übergewicht belastet, überlegte, wie sie ihre Ernährung ändern könne. Auf keinen Fall wollte sie ihre kulturellen Zutaten grundsätzlich ändern: Auch hatte sie keine Lust auf Diäten, die nicht schmackhaft sind. Und so entstand der Plan, die deftige, fette orientalische Küche abzuspecken. Das, ohne Kalorien zählen zu müssen. Sie hatte Erfolg mit sich selbst, die Kilos fielen. Und so startete Serayi ihren Blog, da sie ihre Erfahrungen und Rezepte mit anderen Menschen teilen wollte. Sie erzählt in diesem Kochbuch, weshalb sie zur veganen Lebensweise wechselte. Die orientalische Küche ist ja von Grund her relativ fleischlos – insbesondere die Armenküche der Bauern. So finden wir hier über 80 vegane Gerichte, in leuchtenden Farben, die gehaltvollen Düfte strömen aus den Seiten. «Meine Lieblinge aus 1001 Nacht vor vom allseits geschätzten Biryani-Reis über Klassiker wie Lahmacun oder Adana Kebap bis hin zu Shaybiyat, einer wahrhaft königlichen Süßspeise.» Beim anfänglichen Durchblättern war ich zunächst etwas verwirrt. Ist das wirklich ein Kochbuch? Serayi erzählt etwas über sich, ihre Herkunft, ihre Entwicklung, etwas über Zutaten der orientalischen Küche usw. Text auf der einen Seite, großformatige Fotos von ihr in schicken, wallenenden orientalischen Gewändern auf der anderen,. Gut, sie ist sehr attraktiv – aber für mich waren diese gestellten Modelaufnahmen völlig überflüssig und übertriebene Selbstdarstellungen als Sherasde. Die Autorin erklärt die Basics für die orientalische Küche, die in jedem gut sortierten Supermarkt zu erhalten sind, bzw. in einem türkischen oder marokkanischen Supermarkt. Vom Klassiker wie Cig Köfte, Sigara Böregi und Lahmacun bis zu neuen Kreationen finden wir hier eine Menge Inspiration. Shawarma, Kebap, und Menemen in veganner Form. Eingeteilt ist das Buch im Prinzip klassisch: Vorspeisen, Hauptgerichte, Kindheitsessen, Desserts, Getränke. Insgesamt sind 81 Rezepte zu finden: 14 Vorspeisen, 38 Hauptgerichte, 10 Kindheitsessen, 13 Desserts und 6 Getränke. Fasulya Hummus – Weiße-Bohnen-Püree; Baba Ghanoush – Auberginencreme; Pakora Benjan – Auberginen im Mantel; Mercimek Corbasi – Rote-Linsen-Suppe mit Butter-Minze-Sosse; Zümlü Biber Dolmasi – Spitzpaprika mit Reis-Rosinen-Füllung; Tahdig – Safran-Reis-Kuchen mit Kartoffelkruste; Bolani– Teigtaschen mit Kürbisfüllung; Filfil Mahames – Geröstete Spitzpaprika in Cashewsoße; oder Desserts wie Topak Khorma – Dattelbällchen mit Kurkuma und Zimt; Pistazieneis; Elmali Pastane Kurabiyesi – Gefüllte Apfelhörnchen; Tahin-Karamell-Schnitten; Shaybiyat – Baklava mit osmanischer Puddingfüllung; Gatou al Louz – Süßer Kuchen mit Mandelkruste; Islak Kek – Nasser Schokoladenkuchen; oder auch Getränke wie Safran Chai – Safran-Kardamom-Tee; Kahve – Orientalischer Kaffee; Ayran – Joghurtdrink sind in diesem Kochbuch enthalten. Leckere vegane Rezepte, fein gewürzte Gerichte, farbprächtig, man bekommt sofort Lust, einiges nachzukochen. Die Gerichte sind variabel, teils als Hauptgericht oder in Zusammenstellung von Kleinigkeiten zu einem vollwertiges Menü zusammenzustellen. Alle Menüs sind einfach herzustellen, auch als guter Einstieg in die arabische Küche verwertbar. Die Autorin gibt hin und wieder Tipps zur Zubereitung, zu Alternativen bei den Zutaten. Bei Milchprodukten zeigt sie vegane Alternativen auf, bleibt dabei aber offen. So kann jeder seine Lieblingsprodukte einsetzen. İmam bayıldı – Der Imam fiel in Ohnmacht, eins meiner Lieblingsrezepte, ist auch hier zu finden. Fessenjan – Granatapfel- Walnuss-Soße zum Reis, die ich auf jeden Fall ausprobieren werde! Mezze, die orientalische Art, den Tisch mit diversen Köstlichkeiten zu füllen – eine Tradition, die hier zelebriert wird. Die Autorin zeigt Zuckeralternativen auf, aber in der Limonade sind ein paar Löffel Zucker enthalten, das geht auch mit viel weniger. Die Zutaten zu den Süßspeisen bleiben süß und deftig – da beißt die Maus keinen Faden ab. Kalorienarm sieht anders aus. Und Zuckerersatz ist nicht unbedingt eine Alternative. Und immer wieder Kartoffeln in Kombi mit Reis? Warum muss eine Reispfanne mit Gemüse zusätzlich angebratene Kartoffelstückchen beinhalten? Ja, hier geht es um veganes Essen, nicht um Kalorien. Aber genau das – Kalorienreduzierung aus den traditionellen Rezepten – wollte die Autorin ja erreichen. Leckere Rezepte, aber nicht unbedingt kalorienarm. Übrigens, diese Rezepte schmecken auch Fleischessen! Der Name Serayi (nicht der echte Namen) stammt aus dem persischen und bedeutet in etwa, das Strahlen und Leuchten von etwas Wertvollem! Und so würde sich die Autorin selbst bezeichnen- immer mit einem Strahlen im Gesicht! Im Schwobaländle 1995 geboren, wuchs sie Dank ihrer orientalischen Wurzeln mit der Orientküche auf. Mit ihrem Blog der veganen orientalischen Küche hat sie sich einen Namen gemacht.

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