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Lexi Ryan – Court of Sun Ein magischer Vertrag bindet Abriella und ihre Schwester Jas an eine ungeliebte Verwandte und als sie die monatliche Bringschuld nicht mehr bezahlen kann, wird ihre Schwester Jas kurzerhand an den Hof der dunklen Fae verkauft. Brie, eine talentierte Diebin, macht sich sofort auf die Suche nach ihrer Schwester und trifft auf den dunklen Fae-König Mordeus, der drei magische Gegenstände vom Hof des Lichtes einfordert um Jas freizulassen. Schweren Herzens und mit einer gehörigen Portion Angst will Brie die Aufgaben lösen. Doch sowohl der Prinz der dunklen Fae, Finn, als auch der Prinz der hellen Fae haben Interesse an Brie, was ihre Aufgabe erschwert. Ich habe "Court of Sun" als ungekürztes Hörbuch, eingelesen von Vanida Karun, gehört. Das Buch hat viele gute Rezensionen, wird auf verschiedenen Social Media Seiten hochgehyped und doch kam ich einfach nicht im Buch an, dass mich in vielen Situationen an diverse Märchen, insbesondere Cinderella erinnert hat. Ich empfand es streckenweise wirklich langweilig, aber das ist ja auch mein persönlicher Geschmack. Die Synchronsprecherin macht auf jeden Fall einen guten Job, in dem sie die Geschichte situationsangepasst liest, das Tempo hätte etwas strammer sein können, aber es gibt eine gewisse Grundspannung und den Charakteren wird Leben eingehaucht. Das ungekürzte Hörbuch hat eine Laufzeit von 14 Stunden und 6 Minuten. Der Erzählstil ist an einigen Stellen recht holperig, die Handlung wiederholt sich sehr oft, die Gedankengänge von Brie sind manchmal etwas anstrengend zu verfolgen. Ja, es ist Jugend-Fantasy, und von daher dürfen die Figuren erst mal in ihre Rollen hineinfinden und natürlich auch Fehler machen, oder naiv sein, aber dieses Liebes-hin und -her, war echt nervenaufreibend und doch sehr teeniemäßig angelegt, was ja auch der Zielgruppe entspricht. Plötzlich findet Brie dann aber doch die Kraft, für sich und ihre Schwester einzustehen, nur dass sie dann ein paar Seiten später sich wieder mit Selbstzweifel und Sehnsüchten zu einem der Prinzen (oder auch beiden) herumschlägt. Was mich allerdings gestört hat war, dass ich Bries Hass auf die Fae nicht ganz nachvollziehen konnte. Ja, es gab in ihrer Jugend Schauermärchen und ja, ihre Mutter hat sie verlassen, weshalb sie zu der ungeliebten Tante abgeschoben wurde, aber mir fehlte hier die tiefere Motivation. Mich stört noch nicht mal so sehr, dass in dieser Geschichte einige Märchen vereint werden und/oder Ähnlichkeiten zu weiteren Büchern des Genres bestehen. Das Rad wird schließlich nicht neu erfunden, aber ich hätte mir gewünscht, dass die Hauptfigur deutlich sympathischer ist. Tatsächlich gefällt mir Finn am besten aus dem Buch. Der dunkle Fae-Prinz ist sicherlich kein Sonnenschein, aber ich kann seine Motive nachvollziehen, auch sein Misstrauen und seinen Antrieb, das es hier natürlich zu ein paar Herzchen-Momenten zwischen ihm und Brie kommt, gibt die Geschichte einfach her. Wirklich überrascht war ich nicht über den zweiten Fae-Prinzen, bereits auf den ersten Seiten war mir klar, dass er ein Geheimnis hütet. Natürlich verstehe ich auch, warum sich Brie zu ihm hingezogen fühlt, Freundschaft verbindet eben, aber so ganz koscher reagiert er nun auch nicht, und obwohl ich ihn anfänglich sympathisch fand, hat sich das im Laufe der Zeit gewandelt. In dem Buch stecken so viele gute Ideen, aber das Potenzial wurde meiner Meinung nach leider nicht komplett ausgeschöpft. Ich bin mir nicht sicher, ob ich die Fortsetzung lesen werde, ich hätte zwar gerne gewusst, für wen sich Brie letztendlich entscheidet, aber leider bin ich nicht so neugierig geworden, dass ich die Fortsetzung unbedingt nach Erscheinen lesen muss. Schade. Ja, ich bedauere wirklich keine positivere Rezension schreiben zu können. Aber wenn ich die für mich positiven Aspekte der Story hervorheben möchte, kann ich folgendes sagen: Die Synchronsprecherin macht einen guten Job, die Story hat viel Potenzial und könnte in der Fortsetzung sicher noch deutlich spannender werden, die Charaktere sind gut herausgearbeitet, wenn auch nicht immer sympathisch und die Autorin legt viel Wert auf gut ausgearbeitete, anschaulich beschriebene Handlungsorte, die stimmungsvoll und atmosphärisch angepasst wurden. Die Story ist solide, aber für mich eben kein Highlight. Das Cover ist wunderschön, der schwarze Hintergrund, die goldene Schrift und die angedeuteten goldenen Sonnenstrahlen lassen das Cover sehr edel wirken. Fazit: interessante Grundidee, allerdings wurde das Potenzial nicht voll ausgeschöpft, dazu kommt eine eher unsympathsiche weibliche Hauptfigur. Konnte mich leider nicht komplett überzeugen. 3 Sterne.