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B. S.

Posted on 9.3.2023

Solider Krimi statt Thriller Im 3. Band der "Mörderfinder"-Reihe um den Fallanalytiker Max Bischoff geht es wie gewohnt spannend, auch wenn etwas gemächlicher als sonst zu. So ist der 3. Band eher als ein gut geschriebener und konstruierter regionaler Krimi anzusehen anstatt eines Thrillers. Mit diesem Hilfegesuch hat Max Bischoff nicht gerechnet, die ihm wenig wohlgesinnte Polizeirätin und Chefin des KK11 in Düsseldorf Eslem Keskin bittet Max um Hilfe in einem alten unaufgeklärten Vermisstenfall und zwar den um Peter Kautenberger vor 22 Jahren. Keskin hat neue Hinweise in Form eines privaten Tagebuches erhalten und möchte, dass Max inoffiziell im Weinort Klotten an der Mosel ermittelt. Dort angekommen, merkt Max jedoch schnell, dass seine Nachforschungen nicht von allen Dorfbewohnern gern gesehen werden und dass die damaligen Freunde des Vermissten etwas verschweigen. Kaum beginnt Max mit seinen Ermittlungen, taucht schon die erste Leiche auf und bald schwebt auch Max in Lebensgefahr. Wie gewohnt lässt der anschauliche und klare Schreibstils Strobels einen durch die Seiten fliegen. Kurze Kapitel und Kapitel aus Sicht einer zunächst unbekannten Person sorgen für zusätzliche Spannung. Der Fall ist gut durchdacht und logisch aufgebaut. Nach und nach kommt ein weiteres Puzzleteil dazu, auch die ein oder andere Wendung, die zu überraschen weiß. Ebenso können die glaubwürdige Charakterzeichnung und die gute Ausarbeitung der Beziehungen zwischen dem "Ermittlerteam" rund um Max überzeugen. Trotzdem konnte der Krimi mich nicht komplett begeistern, da mir besonders Max als Fallanalytiker zu kurz kam. In seinen Ermittlungen war davon nämlich kaum etwas zu spüren. Es las sich eher wie "normale" Ermittlungsarbeit, der fallanalytische Aspekt kam nicht wirklich zur Anwendung. Insgesamt ist "Mörderfinder - Mit den Augen des Opfers" ein solider Krimi für Strobel Verhältnisse, aber einer mit angezogener Handbremse, was Spannung und Ausgestaltung des Falles angeht. Für Fans auf jeden Fall lesenswert.

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