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bluetenzeilen

Posted on 4.3.2023

Inhalt: Sie ist sein Leuchten. Er ihr Horizont. Fünf Jahre sind vergangen, seit Leni Raffael zum letzten Mal gesehen hat. Fünf Jahre, seit er bei einem Brand Vater und Bruder verlor. Doch jetzt ist Rafe zurück auf Sylt, um den Wiederaufbau des Familienhotels zu überwachen. Und ausgerechnet die Werft, in der Leni ihre Ausbildung zur Schiffsbauerin macht, ist an dem Projekt beteiligt. Allerdings wird schnell klar, dass Rafe weder mit Leni noch der Insel etwas zu tun haben will. Warum also ist da noch immer dieses vertraute Kribbeln? Meinung: Die Geschichte von Leni und Raffael ist absolut herzzerreißend, authentisch und wundervoll einnehmend! Zunächst ein paar Worte zum Cover. Ich mag den schlichten Stil sehr gerne. Die Schrift steht dabei im Vordergrund, ergänzt sich jedoch ideal zum Farbverlauf im Hintergrund, sodass insgesamt ein hübsches Gesamtbild entsteht. Außerdem liebe ich die besondere Innengestaltung, unter anderem mit den Überschriften, sehr. So würde ich mir das Buch auch nur aufgrund der Gestaltung kaufen. Zudem habe ich durch den Schreibstil ideal in die Geschichte gefunden. Diesen würde ich als sehr lebhaft, leicht poetisch und flüssig beschreiben. Nachdem ich einmal angefangen habe, konnte und wollte ich gar nicht mehr aufhören. Die Dialoge waren locker, humorvoll und dennoch an genau den richtigen Stellen ernst. Denn auch die Geschichte selbst behandelt viele wichtige Themen, welche meiner Meinung nach authentisch dargestellt wurden. Durch die wechselnden Perspektiven und auch kurze Ausschnitte in die Vergangenheit der beiden Protagonisten konnte ich ihre Handlungsweisen auch total gut nachvollziehen. Leni macht gerade ihre Lehre zur Schiffbauerin, hat ein enges Verhältnis zu ihrem Vater und ist ansonsten unglaublich offen, ehrlich und authentisch. Auch ihren Bruder mag sie total gerne, auch wenn sie das typische Geschwisterverhältnis zueinander haben. So habe ich Leni mit ihrer sympathischen Art irgendwie direkt in mein Herz geschlossen und liebe besonders die E.M.I.L Gruppe sehr. Zusammen sind die vier einfach nur großartig und es war schön zu lesen, wie viel sie miteinander teilen und wie echt ihre Verbindung zueinander ist. In Sylt fühlt sich Leni Zuhause. Dort sind ihre Freunde, ihre Wurzeln und dennoch würde sie mehr erleben, was ein kurzer Blick in die Vergangenheit zeigte. Doch durch Rafe schien es, als würde sie endlich wieder aufatmen können. Diesen würde ich hingegen als sehr verschlossen und ehrgeizig beschreiben. Er ist im Grunde nur auf der Insel, weil er es sein muss. Und dabei kann ich seinen Schmerz, seinen Kummer, die Gefühle und Gedanken total verstehen. Denn ich wüsste ehrlicherweise nicht, wie es mir gehen würde. Er hat seine halbe Familie damals verloren und auch wenn er entsprechend kaum positive Gedanken mit Sylt verbindet, merkt er immer mehr, dass er sich von seiner Vergangenheit lösen kann. Gleichzeitig kehrt er nun wieder zurück und wird mit all dem konfrontiert, dass er doch eigentlich hinter sich lassen wollte. Außerdem liebe ich das Setting des Buches sehr. Ich konnte mich direkt selbst an den Ort denken, habe die Meeresluft gespürt und die Kulisse in mich aufgezogen. Die detailreichen Darstellungen von Sylt haben so auf jeden Fall dafür gesorgt, dass ich am liebsten direkt ans Meer fahren würde. Aber auch die Handlung hatte unglaublich viele tiefe, bedeutende und wichtige Szenen, die ich großartig fand. Da war die Freundesgruppe, der Leuchtturm oder das Hotel, wo sich Leni und Rafe das erste Mal wieder so wirklich näher kommen. Ihre Geschichte ist kompliziert, nicht gerade leicht und dennoch verbindet sie eine gemeinsame Vergangenheit. Ein "Was wäre wenn...", dass für sie nie in Frage kam. Umso schöner, dass sie nun die Chance dazu erhalten, einander kennenzulernen. So müssen Leni und Rafael natürlich auch viel aufarbeiten, was der Autorin auf jeden Fall geglückt ist. Ich konnte die Entwicklungen total nachvollziehen und hatte auch das Gefühl, dass die Charaktere über sich hinaus gewachsen sind. Das hat das Buch für mich aber auch sehr authentisch gemacht. Insgesamt hatte die Handlung unglaublich viele schöne, schwierige und dennoch echte Momente, die mir richtig gut gefallen haben. In jedem Augenblick konnte ich mitfühlen und fand auch Lenis Beruf total interessant. Zudem wirkten Leni und Rafael zwar total konträr, doch ich glaube genau das hat die Geschichte auch ausgemacht. Eine Szene die mir direkt im Kopf hängen geblieben ist, war die auf Lenis Segelschiff, die auch als Charakterkarte beigelegt wurde. In meinen Augen ist der Auftakt dieser neuen Reihe von Alexandra Flint auf jeden Fall total geglückt und ich freue mich einfach unglaublich auf die noch kommenden Bände, kann euch diesen Teil jedoch nur empfehlen.

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