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le4

Posted on 21.2.2023

Glasgow der Neunziger ist ein hartes Pflaster. Protestanten und Katholiken leisten einander brutale Straßenschlachten. Das Leben ist von Armut und Alkohol geprägt. Und mittendrin lebt Mungo. Als Bruder von einem der berühmt berüchtigten Bandenanführer wird eigentlich von ihm erwartet, dass er sich auch beteiligt und ordentlich austeilt. Aber Mungo ist zu sanft für seine Umgebung. Er möchte nicht die Schlachten seines Bruders kämpfen. Irgendwann begegnet er James. Beide verlieben sich ineinander, was in dieser Gegend zu dieser Zeit höchst gefährlich ist. Das Buch ist etwas Besonderes in meinen Augen. Es ist wirklich Wahnsinn, wie das Buch es handhabt, zwischen Schrecken und absoluter Schönheit zu springen. Es ist an einigen Stellen übelerregend brutal, während es an anderen Stellen mit solcher Sanftheit und Schönheit aufwartet, dass man ganz bezaubert ist. Dabei hilft der Schreibstil meiner Meinung sehr. Die Art, wie Douglas Stuart Charaktere beschreibt, muss eine meiner neuen Lieblingssachen sein. Die Charaktere werden teilweise so zart und poetisch beschrieben, dass ich mich in diese Art des Beschreibens verliebt habe. Die Brutalität dieser Zeit, dieser Gegend wurde wahnsinnig gut gegen unseren Protagonist aufgewogen, dessen Art zu denken so nachfühlbar und weich war, dass man am liebsten weinen möchte. Das Buch behandelt Homofeindlichkeit und toxische Maskulinität. Es zeigt auf, wie dumm und furchtbar es ist, zu erwarten, dass Jungen diesen Standard, wie ein Mann zu sein hat, gerecht werden müssen. Die überaus komplizierten Familienverhältnisse zu verfolgen, war auch herzzerreißend. Die Liebe zwischen den Familienmitgliedern, die doch wieder an Konditionen gebunden ist, und unter den ärmlichen Umständen keine gute Chance hat zu gedeihen. Dieses Buch hat mich sehr berührt und ich kann es nur wärmstens weiterempfehlen.

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