Ladybug
Unter jedem Dach ein Ach Silvester, zwei Feten – eine der Erwachsenen, eine der Teenager-Töchter. Beide entgleisen auf ihre eigene Art. Und dann verschwindet eine der Töchter. Was ist geschehen? Die Freundschaften werden auf eine harte Probe gestellt. Tja. Nun. Was soll ich sagen? So wirklich spannend war das jetzt nicht. Die Überraschungen sind an den Haaren herbeigezogen und ein paar der Wendungen erwartet man sehr früh. Aber die Auflösung, das Ende, nein, das hat so gar nichts herausgerissen, sondern eher noch eins draufgegeben, dass dieses Buch eine starke Herausforderung an den Leser ist: in Sachen Geduld und Toleranz. Mir war tatsächlich nicht eine der Figuren sympathisch. Das macht es dann noch schwieriger, die Story irgendwie zu mögen. Es wimmelt hier von Angebern und Zicken, von Angsthasen und Blendern, von Falschheit und Lügen, von allem, was ich nicht mag. Von Anfang bis Ende lügt eine Familie die andere an, lügen sich Ehepartner gegenseitig an, leben alle nebeneinander her und tun so, als seien sie die allerbesten Freunde und nix stimmt. Falschheit ohne Ende und das mag ich absolut nicht. Meine Mutter sagte immer: „Unter jedem Dach ein Ach!“. Das wird hier extrem deutlich immer wieder dargelegt, sodass man irgendwann rufen möchte: jahaaaa, ich hab’s ja kapiert! Man beobachtet alles, man lässt sich das alles aus diversen Perspektiven erzählen und hört so einiges auch gern mal mehrfach. Diese Perspektivwechsel sind leider nicht so konstruktiv, wie das die Autorin wohl dachte, sondern eher anstrengend und verwirrend. Da ich mich wirklich frage, warum ich den Roman nicht einfach nach der Hälfte abgebrochen habe, weil ich da schon genug hatte, sondern so dumm war, mich bis ans Ende zu quälen, kann ich nicht mehr als zwei Sterne geben.