joberlin
Wo ist Agatha …. .... das fragten sich bei ihrem mysteriösen elftägigen Verschwinden Familie, Leser, Polizei. In Nina de Gramonts Roman spielt Agatha Christie jedoch nur eine Nebenrolle. Die Hauptperson hier ist Nan, die Geliebte des Christie Ehemanns Archie. Die Autorin wählt einen verfremdeten Namen für Nancy Neele, und es wird schnell klar, fiktional ist auch der überwiegende Teil ihres Romans. Die Autorin hat eine überbordende Fantasie, das führt zu einer Überfrachtung und zu einer überkonstruierten, hart am Märchen schrammenden Erzählweise. Oft wirken diese Unwahrscheinlichkeiten einfach nur albern. Mir gefallen die häufigen Zufälligkeiten jedenfalls nicht und die Lektüre war daher eine Enttäuschung. Gerne hätte ich mehr über Agatha Christie gelesen. Allerdings: Eine kleine Hommage an ihre Titelfigur legt Nina de Gramont sehr gekonnt in ein Kurhotel-Setting mit merkwürdigen Todesfällen. Wunderbar! Romance- und Mystery-Fans werden sicher Freude an der „Affäre Christie“ haben, und flüssig-süffig liest sich der Roman außerdem.
