bookeater
Das Gen. Ein Buch über eine Wissenschaft. Verständlich geschrieben. Umrahmt von einer persönlichen Geschichte. Versehen mit verlässlichen Quellenangaben. Das nennt man Wissenschaftsliteratur. Spannend fand ich besonders die Geschichte der Vererbungslehre. Von Mendel über Darwin und Watson bis zur Entschlüsselung des menschlichen Genoms. Haarsträubend: Die Eugenik während der NS Zeit und ihre schockierenden Auswirkungen. Mitunter ging es mir doch etwas zu viel um Moleküle, Proteine, Enzyme, etc. Was anstrengend war und Konzentration beim Lesen erforderte. Vielleicht habe ich nur 60-70% von dem Inhalt verstanden. Was allerdings ausreicht, um zu erkennen, welche Macht von dieser Wissenschaft ausgeht. So lief es mir beim Lesen des Öfteren mal kalt den Rücken runter. „Das Gen liefert ein Organisationsprinzip der modernen Biologie - und eröffnet uns die Aussicht, unseren Körper und unser Schicksal zu kontrollieren. Eingebettet in die Geschichte des Gens ist das Streben nach ewiger Jugend, der faustische Mythos einer Schicksalswende und der Flirt unseres Jahrhunderts mit der Vervollkommnung des Menschen.“ S. 28