gerlisch
Auf der Flucht vor sich selbst Der Fotograf Paul Böger kündigt seinen gut bezahlten Job und zieht von Deutschland in ein altes verwahrlostes Haus in den toskanischen Bergen. Er sucht die Abgeschiedenheit, denn er ist auf der Flucht vor seiner dunklen Seite. Doch der Trieb lässt ihn auch in der Einsamkeit nicht los und plötzlich verschwindet ein kleines Mädchen. Wieder ein gelungener Thriller von Sabine Thiesler. Ich liebe ihren fesselnden Schreibstil und ihre spannenden Storys. Wie man schon dem Klappentext entnehmen kann, geht es hier um Kindesmissbrauch. Jeder sollte sich vorm Lesen überlegen, ob dies die Nerven aushalten. Obwohl der Täter von Anfang an bekannt ist, entwickelt die Handlung einen ungemeinen Sog, sodass man das Buch kaum aus der Hand legen mag. Auch Donato Neri und seine Gabriella sind wieder mit dabei, stehen aber diesmal nicht so sehr im Vordergrund wie in den anderen Büchern der Autorin. Hier ist der Hauptprotagonist Paul, seine Zerrissenheit und sein Kampf gegen seinen Trieb wurden hier sehr eindringlich geschildert. Bewegende und emotionale Szenen wechseln sich ab mit schockierenden Handlungen, die einen Blick in die menschlichen seelischen Abgründe gewähren. Von mir eine klare Leseempfehlung für diesen packenden Pageturner.