nimmerland_kinderbuchhandlung
Laut poltert er, flucht mit knallrotem Kopf, was das Zeug hält, ständig nervt er die Krankenschwestern aus purer Langeweile und sein Sohn hat schon gar keine Lust mehr, diesen störrischen Schimpf-Esel im Krankhaus zu besuchen. So ist er, Klein-Gottfrieds Opa. Aber sein Enkel weiß es besser und sieht mühelos durch die äußere raue Schale hindurch: Opa, der immer voller Energie war, ein echter „Macher“, fühlt sich eingesperrt. Vom schwachen Herzen will er nichts hören. Vor allem fehlt ihm aber seine verstorbene Frau. Und zwar ganz schrecklich. Klein-Gottfried fasst also einen kühnen Entschluss: Er wird mit Opa ausreißen - zum Haus in den Schären, in dem Opa vorher mit Oma lebte. Sie werden einen Prachtkerl von Mitverschwörer haben, werden lügen wie verrückt (es ist ja für etwas Gutes!) und spätestens, wenn Opa das letzte Glas von Omas Preiselbeermarmelade im Haus öffnet und sagt, der Inhalt müsse bis zu seinem Lebensende, das vielleicht gar nicht mehr so lange hin ist, reichen, weil darin ein Teil von Omas Liebe drinsteckt, spüren Leser*innen: Dieses Buch ist eine Perle im riesigen Ozean der Bücher. Kitty Crowther hätte mit ihrem eigenwilligen, originellen Stil ohnehin nichts anderes illustriert. Was Ulf Stark uns hier mit seiner Geschichte schenkt, ist nämlich mit Gold nicht aufzuwiegen. „Die Ausreißer“ sind zutiefst berührend, aber man kann auch viel schmunzeln und herzhaft lachen. Eine wunderbare Mischung. Ab 9 Jahren und für Große. (FW)
