WernerLukas
Ich war sehr gespannt auf den neuen Roman von Juli Zeh. Verwundert war ich, dass sie diesen mit einem zweiten Autor schreibt, den ich bislang nicht kannte. Mit großer Vorfreude auf das, was ich vorher so mitbekommen hatte, stürzte ich mich in das Leseabenteuer. Es ist schon komisch. Dieser Stil mit den beiden Protagonisten, die sich WhatsApp-Nachrichten und Emails im Wechsel schreiben. Zunächst konnte ich mich damit nicht so recht anfreunden, zumal mich beim Journalisten Stefan das extreme gendern echt nervte. Irgendwann gewöhnte ich mich dann daran und aufgrund der teils hochaktuellen, wunderbar eingebauten Sequenzen (Klimapolitik etc.), blieb das Buch kurzweilig und nahm zum Schluss massiv an Fahrt auf. Beklemmend fand ich besonders die Sache mit den digitalen Anfeindungen in den (a)sozialen Netzwerken. Hier wird eindrücklich beschrieben, wie man innerhalb kürzester Zeit auseinandergenommen werden kann. Für mich ein eindrücklicher, aufwühlender Roman, der einen nachdenklich zurücklässt.