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Casaplanca

Posted on 5.2.2023

Spannend und brisant mit schwächerem Ende "Taupunkt" von Thore D. Hansen ist ein Roman, der den Klimawandel in den Mittelpunkt stellt und ein Szenario anhand einer Familie aufzeigt. Im Mittelpunkt stehen hier die Brüder Tom und Robert Beyer, die ihr Leben auf sehr unterschiedliche Weise gestaltet haben. Tom ist Wissenschaftler und hochrangiger Mitarbeiter im Weltklimarat. Er hat ein Programm entwickelt, dass die Menschheit zum umdenken bringen soll und ihr Überleben sichern. Robert hat einen Bauernhof in Brandenburg und kämpft nicht nur wirtschaftlich ums Überleben. Auch privat liegt sein Leben in Scherben, er trinkt, seine Tochter ist nicht gut auf ihn zu sprechen. Jeder in der Familie hat auch seine eigenen Ansichten zum titelgebenden Thema. Im Buch spitzt sich sehr schnell alles dramatisch und sehr spannend zu. Die Temperatur in Deutschland und anderen Ländern steigt, bis über das erträgliche Maß hinaus, die Politik ist machtlos, auf den Straßen stehen sich die verschiedenen Gruppierungen gegenüber. Die Weltpolitik hält an eingefahrenen Kursen fest und auch in der Familie kommt es zum ganz großen Krach. Die Geschichte wird überaus spannend und plausibel erzählt, man kommt fast gemeinsam mit den Protagonisten ins schwitzen. Von den Charakteren blieben einige blass und farblos und mir war keiner wirklich sympathisch. Das ist aber auch nicht wichtig, die Idee hier ist gut umgesetzt und erzählt. Für mich der größte Kritikpunkt ist das Ende des Buches, es wird alles irgendwann zu schnell beendet, da bleibt viel offen und ungesagt und ich finde das Ende auch sehr unrealistisch und nicht so stimmig zum Thema des Romans.

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