herbstrose
Drei Damen auf Mörderjagd Adele, Zahnärztin in Wien, erhält einen Anruf von „Tante Pauline“, der betagten Freundin ihrer Mutter. Diese bittet sie nach Venedig zu kommen, um ihr beim Verkauf ihrer umfangreichen Gemäldesammlung behilflich zu sein. Eben in der Lagunenstadt angekommen trifft Adele auf zwei frühere Schulkameradinnen, die Bibliothekarin Chris und die Boutiquebesitzerin Biggi, die den Beginn ihrer Pensionierung mit einigen Urlaubstagen feiern möchten. Sie schließen sich zusammen und begeben sich zu dritt zum Palazzo der Tante. Dort erfahren sie, dass Pauline Opfer eines Treppensturzes geworden ist, kurz nachdem ihr Neffe aus Amerika angekommen sei. Da Adele die alte Dame schon seit Kindertagen kannte und von einem Neffen in Amerika noch wie etwas gehört hatte, vermuten die Freundinnen ein Verbrechen, zumal im Palazzo nicht unerhebliche Werte vorhanden sind. Sie versuchen nun, den Mörder zu finden und das Verbrechen aufzuklären … Susanne Ayoub ist eine österreichisch-irakische Schriftstellerin, Journalistin und Filmemacherin. Sie wurde 1956 in Bagdad geboren und flüchtete im Alter von sechs Jahren mit ihrer Mutter nach Wien. Dort studierte sie Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie und arbeitet als freischaffende Journalistin und als Autorin und Regisseurin beim ORF. Sie veröffentlichte bereits mehrere Romane und Gedichte, schrieb Drehbücher, Hörspiele und Theaterstücke, für die sie etliche Auszeichnungen erhielt. Das Bemerkenswerteste an diesem Buch ist zweifellos die sehr liebevolle, plastische Beschreibung der wunderschönen Lagunenstadt Venedig, anhand derer man auch ohne Reiseführer die beschriebenen Sehenswürdigkeiten wiederfinden kann – die Geschichte selbst ist allenfalls als Softkrimi zu bezeichnen. Den Kriminalfall fand ich etwas zu konstruiert und nicht ganz ausgereift, die Spannung hält sich in Grenzen und die Auflösung ist letztendlich eher unwahrscheinlich. Der Schreibstil ist in angenehmen Plauderton gehalten, immer wieder unterbrochen durch Einschübe über das frühere und heutige Leben der drei Protagonistinnen in Wien, das naturgemäß sehr unterschiedlich verlaufen ist. Leider bleiben zum Schluss ein paar wichtige Fragen unbeantwortet und einiges blieb schlicht unerwähnt, was den sonst guten Gesamteindruck erheblich mindert. Fazit: Ein netter, softer Krimi ohne großen literarischen Anspruch.