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Fleur glaubt nicht so recht an Schicksal – zumindest nicht, bis das Schicksal sie zurück zu Aaron führt. Dass muss doch einfach Schicksal sein, oder? Dass sie ihn nach all den Jahren findet – zusammen mit dem lang ersehnten Job! Schnell wird Fleur jedoch klar, dass dieses Schicksal es nicht gut mit ihr meint. Ihr bester Freund aus Kindertagen scheint sie nicht mehr zu erkennen – und sie kennt ihn nicht mehr. Aaron war schon immer anderes gewesen als alle andere. Schon immer wusste er seine eigene Gesellschaft am meisten zu schätzen, schon immer verschenkte er sein Vertrauen nur langsam, schon immer sprach er nur das Nötigste. Aber der Aaron heute ist in all dem so viel extremer – plus, er scheint Fleur das Leben auf der Arbeit zur Hölle machen zu wollen. Aber so schnell gibt Fleur nicht auf. Denn irgendwo in Aaron schlummert noch der kleine Junge von damals – zusammen mit tief vergrabenen Geheimnissen, die nie ans Licht kommen dürfen… „Ich glaube nicht an Schicksal. Das wäre mir zu einfach. Leben ist das, was man daraus macht.“ BACK TO US ist ein in sich abgeschlossener Einzelband. Es war nicht der erste Roman den ich von der Autorin gelesen habe – und er wird auch nicht der letzte sein ;) Ich habe bereits BAD AT LOVE von Morgane Moncomble gelesen und mich total in die Geschichte verliebt. Ganz besonders sind mir der ergreifende Tiefgang, der dunkle Humor und der bezaubernde Schreibstil in Erinnerung geblieben. Aus diesem Grund muss ich zugeben, dass ich bereits gewisse Erwartungen an BACK TO US hatte. Ob sie erfüllt wurden? Was die Handlung betrifft… Die Geschichte handelt von Fleur, die nach langer Unsicherheit endlich einen Job antritt. Bisher hat sie davon geträumt, vom Schreiben und Zeichnen leben zu können. Doch nun hat sie einen Job in der Gaming-Branche. Zusammen mit Fleur taucht der Leser in diese ganz eigene Welt vom Gaming ein. Für mich persönlich war dies großes Neuland – entsprechend spannend fand ich die vielen Infos dazu. Am liebsten hätte ich noch viel mehr darüber gelesen – etwas schade war daher, dass dieses Thema in der zweiten Hälfte ziemlich in den Hintergrund rückt. Im Gegenzug beginnt dort aber die Liebesgeschichte so richtig. Ja, bei BACK TO US handelt es sich um eine Art Slow-Burn-Romance. Zumindest am Anfang. Später geht manches dann ziemlich schnell. Und für meinen Geschmack ein bisschen zu schnell. Kurzum hat mir die Handlung gut gefallen. Dennoch sind die anfänglich langatmigen Szenen und die später zu raschen Wandungen meiner Meinung nach ausbaufähig. Was die Figuren betrifft… Die Geschichte wird abwechselnd aus Aaron und Fleurs Sicht erzählt. Beide Figuren sind sehr unkonventionelle Charaktere, was ihre Dynamik sehr ungewöhnlich gestaltet. Die Beziehung der beiden ist unvergleichlich. Sowohl Aaron, als auch Fleur machen eine Entwicklung durch, welche super authentisch zu verfolgen ist. An sich habe ich beide Figuren gerne gehabt – durch Fleur wurde mein Interesse für K-Dramen geweckt und an Aaron mochte ich, dass er beweist, dass man nicht in irgendeine Form passen muss, um geliebt zu werden. „Man betrachtet es als Fehler, Einzelgänger zu sein, aber ich glaube, die eigene Gesellschaft genießen zu können, ist etwa unglaublich Wichtiges.“ (S. 438) Ganz viel Liebe geht ebenso raus an die zahlreichen, schrulligen Nebenfiguren. Eigensinnige Familien, liebvolle Mitbewohner und schräge Kollegen runden die Geschichte nicht nur unterhaltsam ab, sondern liefern die ein oder andere süße, witzige, realistische Nebenhandlung. Was den Schreibstil betrifft… Wie bereits erwähnt, hatte ich an den Schreibstil ziemlich hohe Erwartungen. Wenn ich zurück an BAD AT LOVE denke, dann erinnere ich mich daran, wie ich kaum mehr aufhören konnte, emotionale, schöne, lyrische Stellen zu markieren. Zugegeben ist das bei BACH TO US mein größtes Manko – der Schreibstil war hier eher durchschnittlich. Natürlich war die Geschichte flüssig und spannend zu lesen, deshalb könnte man mir durchaus vorwerfen, dass ich hier auf hohem Niveau meckere – grundsätzlich hatte ich aber einfach ein wenig mehr erwartet. Alles in allem… Ich habe BACK TO US sehr, sehr gerne gelesen. Nach einem eher durchschnittlichen Start wurde der Roman enorm emotional und total packend. Die hier behandelten Themen findet man so in keinem anderen Buch – zumindest habe ich noch kein Buch über diese Thematiken in diesem Genre gelesen. Leider war die Verteilung von langatmigen und überhasteten Szenen zu unharmonisch für mich und (aufgrund meiner hohen Erwartungen) hätte ich mir an manchen Stellen „mehr“ gewünscht. Trotzdem möchte ich nochmal betonen, dass der Roman wirklich zu Tränen rührend und lesenswert ist. Ich hoffe, meine Bewertung mit 4 Sternen spiegelt das wider :)