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Rebecca

Posted on 22.1.2023

Rezension: „Mr. Malcoms Liste“ von Suzanne Allain Das Cover zeigt eine Darstellung im Freien. Abgebildet sind ein strahlend blauer Himmel, grünes gesundes Gras und im Hintergrund ein prächtiges Herrenhaus. Im Vordergrund stehen drei verschiedene Paare zusammen, die passend zum Regency-Zeitalter gekleidet sind. Nach einiger Recherche konnte ich feststellen, dass es sich bei der Darstellung um das dazugehörige Filmcover handelt mit den Darstellern aus der Verfilmung. Der Titel selbst ist in Kombination mit dem Klappentext recht leicht erklärt. „Mr. Malcom“ ist der Protagonist der Geschichte und was es mir der ominösen Liste auf sich hat ist ebenfalls bereits erklärt, sodass es keiner weiteren Vermutungen oder Interpretationen bedarf. Aus Sicht einer Frau ist solch eine Liste meiner Meinung nach ein recht heikles Thema auf dessen Umsetzung ich äußerst gespannt gewesen bin. Charaktere Miss Selina Dawson ist die Protagonistin der Geschichte und von ihrem Charakter her eine süße, nette junge Frau mit einem reinen Herzen, unglaublich hübsch und augenscheinlich perfekt. Trotzdem lässt sie sich auf das falsche Spiel ihrer Freundin Julia ein, deren Stolz verletzt wurde und sie nun ein egoistisches und intrigantes Biest zu sein scheint. Im Zuge dieser ‚Zusammenarbeit‘ merkt man jedoch schnell, dass Selina für ihr Alter zugleich noch sehr naiv zu sein scheint und oftmals kein Rückgrat zu besitzen scheint. Mister Jeremy Malcom, das männliche Gegenstück zu Selina, ist äußerst arrogant und hat bereits die Träume vieler junger Damen mit seinen Ansichten und Wünschen zerstört. Seine Anforderungen an eine zukünftige Partnerin trägt er stets auf einer Liste notiert mit sich herum, nach derer er potenzielle Kandidatinnen bewertet. Für mich war Mr. Malcom ziemlich unsympathisch und unzumutbar. Er hält sich ganz offensichtlich von das beste männliche Exemplar auf Erden und wenn Oberflächlichkeit ein Gesicht hätte, dann mit ziemlicher Sicherheit seines. Schreibstil und Handlung „Mr. Malcoms Liste“ war nicht nur für mich das erste Buch von Autorin Suzanne Allain, sondern zugleich auch ihr Debütroman. Von ihrem Schreibstil war ich ehrlich gesagt leider die meiste Zeit irritiert. Mal schreibt sie in einem eher historischen Ausdruck, dann wieder modern – dieser ständige Wechsel ohne offensichtlichen Sinn hat mir nicht gefallen und ich finde, dass man einem Stil, wenn man sich mal für ihn entschieden hat, innerhalb einer Geschichte auch treu bleiben sollte. Noch mehr Verwirrung herrschte dann noch zusätzlich, als die Perspektivwechsel innerhalb der Story nicht gekennzeichnet waren. Stellenweise hatte man ganze Absätze lang keine Ahnung, mit wessen Handlungen oder Gedanken man sich eigentlich gerade beschäftigte. Irgendwann führte dies bei mir dazu, dass ich Stellen überlesen oder auch Abschnitte überblättert habe, da sie vermehrt zusammenhanglos erschienen. Auch ist mir aufgefallen, dass die Autorin weitestgehend auf Szenenbeschreibungen verzichtet, was ich sehr schade finde, denn besonders das Regency-Zeitalter hat eigentlich so viel zu bieten. Von Gefühlsbeschreibungen fehlte oftmals auch jede Spur und wenn, dann wurde sich meist nur auf die negativen Momente beschränkt. „Mr. Malcoms Liste“ war eine eher kurzweilige Geschichte mit interessantem Klappentext, deren Umsetzung leider überhaupt nicht meinen Vorstellungen und Erwartungen entsprochen hat. Ich wollte diese Geschichte unbedingt lesen, da ich Regency Romane und ‚Bridgerton‘ sehr liebe und auf eine lustige, charmante und mitreißende Story mit starker Protagonistin gehofft hatte – ohne Erfolg. Die Grundhandlung verfolgte zwar einige gute Ansatzpunkte und auch tauchten hier und da ein paar Regency-Elemente auf, doch deren Umsetzung war für meinen Geschmack eher schauderhaft. Auch die Charaktere waren in meinen Augen nicht richtig ausgearbeitet. Sie wirkten blass und ohne Tiefe, was auch ein paar nette Nebencharaktere, amüsante Szenen und ein paar gut eingestreute Witze nicht mehr retten konnten. Fazit Wer auf ein Buch mit ‚Bridgerton‘-Vibes hofft, ist hier nicht sonderlich gut aufgehoben. Ich hatte gänzlich etwas anderes erwartet. Diese Geschichte hat nichts zu bieten, außer einer Intrige nach der anderen. Wirklich sehr enttäuschend. Die Verfilmung werde ich mir mit Sicherheit nicht ansehen. :/ Bewertung: 2  von 5 Sternen

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