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R. S.

Posted on 21.1.2023

Wenn das Moor seine Geheimnisse preisgibt, ergibt sich ein spannender Krimi In dem spannend erzählten Krimi "Totes Moor" von Lars Engels wird die Leiche einer jungen Frau im Roten Moor in der Rhön gefunden. Bei der Frauenleiche handelt es sich um Matilda Nolte, die vor fast 10 Jahren nach der Abifeier spurlos verschwand. Verdächtigt wurde damals der Vater von Janosch Janssen, nun Kriminalkommissar, etwas mit ihren Verschwinden zutun zu haben. Da er den Druck der Anschuldigungen nicht ausgehalten hat, hat Janoschs Vater Suizud begangen. Janosch, der die ganze Zeit von der Unschuld seines Vaters überzeugt war, sieht jetzt endlich die Möglichkeit den wahren Täter ausfindig zu machen und den Namen seines Vaters rein zu waschen. Wäre da nicht Hauptkommissarin Diana Quester, die er verantwortlich für den Tod seines Vaters macht, da sie damals die Ermittlungen leitete. Gebannt folgt man anhand der Perspektiven von Janosch und Diana, wie sie die Geheimnisse der Dorfbewohner des fiktiven Rhöndorfes Grimmebach aufdecken und so das Rätsel um den Tod von Matilda lösen. Unterbrochen wird die gut konstruierte Handlung von Rückblenden, die Einblicke in die Zeit kurz vor Matildas Verschwinden geben und die Spannung zusätzlich erhöhen. Auch wenn Janosch aufgrund des Todes seines Vaters und dass es sich um Matilda um seine Jugendliebe handelte persönlich in den Fall verstrickt ist, leidet darunter nicht die Glaubwürdigkeit der Krimihandlung. Insgesamt zeichnet sich der Krimi durch gut gezeichnete und überzeugende Charaktere aus. Besonders gut gelungen ist die atmosphärische düstere Beschreibung des Moores und das Schweigen der Dorfbewohner, das sich wie ein dickes Tuch über das Dorf legt. Einzig der Handlungsstrang um Janosch und die Tochter um Dianas Tochter war mir etwas zu oberflächlich. Alles in allem ist "Totes Moor" ein solider Krimi der durch seine Atmosphäre und seinen unaufgeregten und bildlichen Schreibstil besticht und Lust auf weitere Fälle mit Janosch Janssen macht, einem sympathischen Ermittler, der endlich mal ohne Alkohol- oder Drogenprobleme auskommt und kein schlecht gelaunter Misanthrop ist.

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