damarisdy
Ich habe mich sehr über den Titel "Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum" von Malin Stehn gefreut, welcher mir freundlicherweise vom Argon Verlag als kostenfreies Rezensionsexemplar in Form eines Hörbuches über Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Vielen lieben Dank dafür an dieser Stelle, selbstverständlich beeinflusst dies meine Meinung zum Buch in keinerlei Weise. Von der Autorin habe ich zuvor weder gehört, noch gelesen, der Klappentext des Buches klang aber sehr vielversprechend. Da wir erst kürzlich das neue Jahr 2023 begrüßen durften, passte der Titel auch thematisch sehr gut in den Januar. Hier haben wir es mit zwei Familien zu tun, die Silvester miteinander verbringen. Während die Elternpaare bei den einen feiern, sind deren Kinder, die Teenager allein in der anderen Wohnung und fveranstalten dort eine eigene Party mit Freunden. Eine der beiden Jugendlichen, Jennifer, bleibt aber nicht wie vereinbart über Nacht, sondern will aufgrund eines Streits kurz vor Mitternacht wieder nach Hause. Doch dort kehrt sie nicht an. Am nächsten Tag machen sich ihre Eltern und ihre Freundin sowie deren Familie große Sorgen um Jennifer und beginnen mit der Suche, weihen auch die Polizei ein. Was allen nicht klar ist: Durch die Suche rücken Geheimnisse ans Licht, die keiner von ihnen so erahnt hätte und die alles verändern... Malin Stehn schreibt ihren Thriller bzw ihr Familiendrama aus den Sichtweisen aller Eltern beider Teenager. Es gibt also vier verschiedene Perspektiven, alle werden in der Ich-Perspektive im Präsenz geschildert, was mir nach und nach einen guten Zugang zu den Figuren verschafft. Gerade der Vater der Freundin von Jennifer hatte einen besonderen Draht zu dieser und sah sie auch noch vor ihrem Verschwinden. Das verheimlicht er aber vor seiner Frau und Jennifer's Eltern, was einen bestimmten Grund hat. Lange geht man davon aus, dass er auch etwas mit ihrem Verschwinden zu tun hat, ja gar sogar für ihren Tod verantwortlich sein könnte. Doch irgendwie war mir von Anfang an klar, dass dies zu einfach sein müsste. Und das bestätigt sich schließlich auch noch. Was alles hinter dem Vermisstenfall steckt, hätte ich wirklich nicht geahnt und manches läuft mir kalt den Rücke herunter. Allerdings muss ich gestehen, dass ich mit Jennifer kaum warm wurde, sie eigentlich gar nicht leiden konnte. So betrauere ich ihr Schicksal ehrlich gesagt kaum und auch ihre Eltern wurden mir nicht ganz so sympathisch. Eher waren es Jennifer's Freundin und deren Familie, die ich wirklich ins Herz schloss, auch wenn hier auch einiges im Argen lag. Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht und locker, stringent aufbauend und bildhaft. Ich fliege nur so durch die Kapitel und bin mit dem Hörbuch in einem Rutsch durch. "Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum" ist ein solider, spannender Roman, den ich aber eher als Drama, anstatt als Thriller bezeichnen würde. Dennoch bleibt die Spannung nicht auf der Strecke, doch vieles ereignet sich einfach zwischenmenschlich innerhalb der beiden involvierten Familien. Das Ende hat es hier auf jeden Fall in sich. Ich vergebe eine klare Lese-, Hör- und Kaufempfehlung und 4,5 Sterne, die ich – sofern nicht anders möglich – gerne aufrunde *****