Ramona Kielfeder
Nachdem Loveless von Alice Oseman eines meiner Halbjahreshighlights 2022 geworden ist, war ich natürlich sofort neugierig, als mir ihr neues Buch Nothing Left for Us aufgefallen ist. Der Stil vom Cover ist wieder ähnlich und ich mag die Gestaltung sehr gerne. Den Beginn der Freundschaft zwischen Frances und Aled mochte ich sehr. Es begegnen sich zwei junge Menschen, die für ihre Umgebung gewisse Rollen spielen, wo sich aber bisher kaum jemand die Mühe gemacht hat, einen Blick hinter die Fassade zu werfen. Auch ihre Verbundenheit über den Podcast ist etwas, was von Alice Oseman sehr detailliert ausgearbeitet wurde. Dann zerfaserte es aber teilweise zu sehr. Kommunikation ist für die Protagonisten nicht die größte Sache, das ist absolut nachvollziehbar, aber ich muss leider sagen, für mich stimmte das Tempo an einigen Stellen nicht. Mal dreht sich die Handlung im Kreis, tritt auf der Stelle, oder dann geht alles wieder unglaublich schnell. Nothing Left for Us konnte nicht diesen Lesefluss in mir auslösen, wie ich das bei Loveless erlebt habe. Gerade zum Schluss sammelten sich mehr und mehr Themen, die aber teils auch nicht wirklich zu Ende erzählt wurden. Da blieb mir zu viel offen. Diese neue Geschichte von Alice Oseman hat auf jeden Fall ihre Ecken und Kanten. Sie ist anders, aber tiefgründig und konnte mich dennoch nicht durchgehend erreichen. Nothing Left for Us hat mich mit dem Lebensgefühl leider nicht vollständig erreicht, was ich sehr schade finde. Dennoch werde ich Alice Oseman im Auge behalten und freue mich auf weitere Bücher.