nimmerland_kinderbuchhandlung
Es ist die Nacht vom 28. auf den 29. April 1945, kurz vor dem Ende des Zeiten Weltkriegs. Die Bewohner Penzbergs, eines kleinen bayerischen Städtchens, sehnen mehrheitlich das Kriegsende herbei und atmen auf, als sie am Abend in den Volkempfängern die Nachricht hören, dass ihr alter, von den Nazis abgesetzter Bürgermeister das Dorf vor dem kompletten Untergang retten will. Das ruft allerdings die Nazis Penzbergs auf den Plan. Und was die Bewohner nicht ahnen, ist, dass in dieser Nacht von der abziehenden Wehrmacht aufgeputscht, Nachbarn ihre Nachbarn ermorden werden, dass Unvorstellbares passieren wird. Im Mittelpunkt dieser gut recherchierten Novelle, die auf den grausamen Tatsachen dieser Nacht basiert, stehen die beiden fiktiven Charaktere Schorsch und Marie, zwei Jugendliche, die eigentlich gerade mitten in ihrer ersten, großen Liebe stecken und dann mit Entsetzen diese Nacht mit ihren Gräueltaten durchleben müssen. Das Ganze ist aus verschiedenen Perspektiven in tagebuchartigen Aufzeichnungen geschildert. Sehr eindrucksvoll, sehr bedrückend, aber doch so, dass es junge Menschen ab ca. 12 Jahren ertragen können. Ein wichtiges Buch, das zu Recht 2022 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet wurde. (SL)