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stefan182

Posted on 3.1.2023

Ein spannender und wendungsreicher Krimi Inhalt: Das traditionelle Neujahrsschwimmen im walisischen Cwm Coed wird durch einen Todesfall überschattet: Im See Llyn Drych treibt die Leiche des bekannten Sängers Rhys Lloyd. Da die Leiche vom anderen – englischen – Ufer des Sees stammt, bekommt die walisische Polizistin Ffion Morgan mit Leo Brady einen englischen Kollegen zur Seite gestellt. Schnell stellt sich heraus: Lloyd hat es sich in der Vergangenheit mit vielen Leuten mehr als verscherzt; fast jede*r im Dorf hat ein Motiv für die Tat und die Zahl der potentiellen Verdächtigen ist hoch. Erschwerend kommt hinzu, dass Ffion fast ihr Leben lang in Cwm Coed gelebt hat, wodurch ihr manchmal die nötige Distanz zum Fall fehlt… Persönliche Meinung: „Die letzte Party“ ist ein Kriminalroman von Clare Mackintosh. Die Handlung des Krimis spielt am fiktiven walisischen See Llyn Drych, durch den sich die walisisch-englische Grenze zieht. Während sich auf walisischer Seite bereits seit unzähligen Jahren das Dorf Cwm Coed befindet, war auf englischer Seite nur Wald – bis dort vor Kurzem auf Betreiben von Rhys Lloyd „The Shore“ gebaut wurde, ein luxuriöses Feriendomizil, das den Bewohnern von Cwm Coed ein Dorn im Auge ist. Die Spannungen zwischen Cwm Coed und The Shore sind schön ausgestaltet und sorgen – zusätzlich zum Mordfall – für Konfliktpotential innerhalb der Handlung. Erzählt wird der Krimi aus einer Vielzahl von (personalen) Sichtweisen: Neben den Hauptperspektiven der beiden Ermittelnden Ffion und Leo werden immer wieder die Perspektiven verschiedener Dorfbewohner/Bewohner von The Shore eingenommen. So schlüpft man u.a. in die Perspektiven von Rhys, seiner Frau Yasmin, seinem Geschäftspartner Jonty, der Postbotin Ceri, dem lokalen Bootsverleiher Steffan, Seren (der Schwester von Ffion) und Mia (einer Freundin von Ffion). Aber keine Sorge. Trotz der Vielzahl der Perspektiven verliert man nicht den Überblick: Jeder Perspektivwechsel wird deutlich markiert. Außerdem werden die Perspektivwechsel in „Die letzte Party“ sehr stimmig eingesetzt. Oftmals erlebt man während der Lektüre eine Szene doppelt – aus zwei unterschiedlichen Perspektiven –, sodass Dinge, die (scheinbar) eindeutig waren, plötzlich wieder hinterfragt werden müssen. Die Handlung wird auf drei Zeitebenen erzählt. Den Haupthandlungsstrang bilden die Ermittlungen von Leo und Ffion. Ein zweiter Handlungsstrang spielt an Silvester – auf der titelgebenden letzten Party, die Rhys nicht überleben wird. Der dritte Handlungsstrang erzählt die Anfänge von The Shore und liefert hintergründige Konfliktpunkte. Sukzessiv lernt man auf den unterschiedlichen Zeitebenen die verschiedenen Figuren (besser) kennen, sodass sich, je weiter die Lektüre voranschreitet, mehr und mehr ein Gesamtbild von Cwm Coed und The Shore ergibt. Die Spannungskurve des Krimis ist hoch, was besonders daran liegt, dass jede der handelnden Figuren ein Geheimnis mit sich trägt; jede Figur ist auf eine eigene Art undurchsichtig, wodurch es zu einigen unerwarteten Wendungen kommt. Dementsprechend knifflig und offen ist auch die Frage nach der Täterfigur. Diese Frage wird in „Die letzte Party“ mit einem überraschenden, kaum zu erahnenden Twist beantwortet. Der Schreibstil von Clare Mackintosh ist anschaulich und lässt sich flüssig lesen. Insgesamt ist „Die letzte Party“ ein spannender und wendungsreicher Kriminalroman mit vielen undurchsichtigen Figuren und einem überraschenden Ende.

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