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tintenwelten

Posted on 14.12.2022

Echo ist drogenabhängig und hat grade ihren dritten Entzug hinter sich. Den Aushilfsjob im Sternerestaurant Prisma nimmt sie nur ihrem Großvater zuliebe an. Alexis ist der jüngste Sohn der Restaurantbesitzer und hat seit Monaten mit niemanden mehr gesprochen. Beide sind wütend: sie auf ihre Mutter, die sich das Leben nahm, aber am meisten auf sich selbst, weil sie sich wie eine Versagerin fühlt. Er auf die Mitglieder seiner Familie, die allesamt Heuchler sind. Offensichtlich brauchen beide Hilfe, doch wie sollen sie einander beistehen, wenn jeder für sich bereits am Abgrund steht? Die Geschichte wird abwechselnd aus Echos und Alexis Perspektive erzählt. Charakterlich sind sie sehr unterschiedlich und haben dennoch so viel gemeinsam. Ihre Gefühle und Gedanken sind gut nachvollziehbar und wirken authentisch. Man kann sich aber vorstellen: es wird sehr emotional und herzzerreißend, denn es geht um Traumata, Panikattacken, Mutismus, Sucht und Abhängigkeit. Selbsthass, Schuldgefühle, Verzweiflung, Trauer und Wut spielen ebenfalls eine große Rolle. Weitere Themen können in der Triggerwarnung nachgelesen werden, die ihr am Ende des Buches findet. Besonders schön finde ich, dass das Pärchen aus dem letzten Band wieder einen wichtigen Platz in der Story einnimmt und die Protagonisten aus dem kommenden Teil schon ordentlich angeteasert werden. Auch die Nebencharaktere, wie beispielsweise Echos Großvater Luke und ihre Sponsorin Soula, finde ich sehr interessant. Der Begriff „Sponsor“ taucht wie noch weitere im Zusammenhang mit Echos Suchterkrankung auf. Ich hätte mir diesbezüglich allerdings mehr Erklärungen gewünscht. Als Laie versteht man nämlich nicht alles unbedingt sofort. Da konnte mich die emotionale Ebene deutlich mehr überzeugen. Diese ist schonungslos, ehrlich, aufwühlend. Nena Tramountani hat mit „The Way You Crumble“ eine intensive Geschichte erschaffen, die unter die Haut geht und dabei wichtige und aktuelle Themen aufgreift.

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