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Cathy | Mlle Facettenreich

Posted on 19.10.2018

Der Stil ist für meinen Geschmack wenig erzählerisch, irgendwie hart und kantig; direkt und kaum bildlich. Für mich kein Text wegen dem ich mir weitere Bücher des Autors genauer ansehen würde. Aber die Geschichte! Die Geschichte ist alles und der Stil spielt letztlich keine Rolle mehr. Und wenn man das nachträglichen Worte des Autors von 2007 zum 10. Jubiläum des Buches liest, dann wird ganz deutlich, dass es nicht die Absicht des Autors war ein besonderes, bisher nie da gewesenes, literarisches Werk zu schaffen, das inhaltlich als auch stilistisch überrascht und besonders ist. Ganz im Gegenteil, das Buch erzählt schlicht und einfach die Geschichte seines früheren Professors Morrie Schwartz. Das Mitch Albom das Buch veröffentlichen wollte lag vor allem auch daran, dass damit Morries Arztrechnungen bezahlt werden sollten. Das Ziel des Buches war, Morrie und seine Lebensansichten in Erinnerungen zu behalten. Und das schafft das Buch. Wenn man sich anschaut, wie oft das Buch mittlerweile verkauft und gelesen wurde, in wie viele Sprachen übersetzt und sogar verfilmt. Somit unvergessen. Er seufzte. „Lerne wie man stirbt und du wirst lernen, wie man lebt.“ S. 100 Und auch wenn mich der Schreibstil nicht begeistert hat, weil er nichts besonderes war, das Buch ist absolut lesenswert. Denn die Geschichte von Morrie, seine Aphorismen und Lebenseinstellung sind einfach gewaltig. Subtil, aber doch voller Tiefgang. Ein Buch so voller Weisheit, ohne dass es belehrend ist – und das, wo sich doch ein Professor mit seinem alten Schüler unterhält – und mit so vielen Anregungen, mit denen man sich sein eigenes Leben vielleicht etwas schöner, ja sogar lebenswerter machen kann. Der einzige „Ratgeber“ den man über die Themen glücklich sein und Lebenssinn kennen muss. Denn Morrie erzählt alles, was nötig ist, um zufrieden zu sein. Selbst noch auf dem Sterbebett.

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