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Harakiri

Posted on 14.12.2022

Ein überfahrener Polizist und ein 70 Jahre alter Skelettfund haben nichts miteinander zu tun? Weit gefehlt. Im neuen Krimi des Autorenduos Line Holm und Stine Bolter hängt alles irgendwie zusammen. Die Handlung wird anfangs auf zwei Ebenen erzählt: Probleme in der Polizei führen zu einer Destabilisierung des Polizeiapparates, was gewisse Gruppen für ihre Zwecke nutzen und Marias Suche nach dem Mörder der gefundenen jungen Frau. Besonders dieser Zweig hat mich gefesselt. In akribischer Kleinarbeit gelingt Polizeihistorikerin Maria die Identifizierung der Leiche, doch sie gibt nicht auf, bis sie auch den Mörder der Frau gefunden hat. Der andere Zweig war mir teilweise etwas zu politisch, hat mir aber auch gut gefallen, weil Mikael ein Mann ist, der nicht aufgibt. Auch in romantischen Fragen. Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist rasant und sehr gut lesbar. Teilweise verknüpfen sie tatsächliche geschichtliche Ereignisse mit ihrer Handlung, was das ganze Buch noch authentischer und lesenswerter macht. Die geschichtliche Vergangenheit Dänemarks, vor allem zur Besatzerzeit, war mir bis dato relativ unbekannt. Die Ermittlungen werden nicht langweilig und die Auflösung hat es dann auch in sich. So mag ich Krimis gerne. Fazit: Brennender Zorn ist ein gelungener Roman aus Rache, Zorn, aktuellen Verknüpfungen und einem Ermittlerduo, das sehr sympathisch ist.

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