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trinschen

Posted on 11.12.2022

Die Modejournalistin widmet sich in ihrem neuen Buch dem Thema Älter werden. Konkret geht es um das Überschreiten der 40, das gerne als Ankommen in der Lebensmitte bezeichnet wird. In fünfzehn Kapiteln nimmt die Autorin ihre (vermutlich überwiegend weibliche) Leserschaft mit auf eine sehr persönliche Reise in das Leben einer Ü40-Jährigen. Dabei spricht sie sich sehr offen und mit einem Augenzwinkern dafür aus, endlich zu sich selbst zu stehen, mit allen Ecken und Kanten und Macken und Wehwehchen, die man sich im Laufe des Lebens zugelegt hat. Sei es, dass der Körper sich plötzlich so verändert, dass man sich plötzlich einer anderen Kleidergröße stellen muss, die Fragen Haare färben und Botox spritzen – ja oder nein? oder die Erkenntnis, dass man seine Träume nicht mehr aus irgendwelchen Gründen in die Zukunft verschieben solle, sondern endlich beginnt, sie umzusetzen. Mein Lieblingskapitel war neben dem über die Kleidung definitiv „Wer hat dich eigentlich gefragt?“. Darin geht es um den „Jochen“, dem vermutlich jede*r von uns schon mal begegnet ist: die (in der Regel männliche) Person, die immer alles besser weiß, ungefragt Ratschläge verteilt und dir helfen will, obwohl du keinen Bedarf hast. Das Buch ist ein starkes Plädoyer dafür, sich endlich selbst zu akzeptieren, wie man ist und nicht mehr allen Trends hinterher zu laufen, die in den sozialen Medien angepriesen werden. Das Buch kommt ohne konkrete Tipps aus, wie man sein Leben verbessern sollte, um glücklich zu sein. Es zeigt vor allem: die Lebensmitte bedeutet für alle Menschen Veränderungen und man kann mit ihnen wunderbar leben. Auch wenn ich selber noch ein paar Jahre von der 40 entfernt bin, hat es mir das Buch Mut gemacht, für das was kommt. Es hat mich bestärkt, mehr auf mich selbst zu achten und zu meiner Meinung zu stehen und mich weniger anzupassen, nur um anderen zu gefallen.

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