nimmerland_kinderbuchhandlung
England im Jahre 1875. London und Umgebung wird von einem fiesen Clan, den Iremonger regiert. Die Familie lebt in einer riesigen Villa namens Heap-House, inmitten einer Mülldeponie. Dieser Clan lebt vom Schrott und das im Vergleich zum Rest der Bevölkerung auch ziemlich gut. Bei den Iremongers gibt es eine eigenartige Tradition. Zur Geburt erhält jedes Kind einen Geburtsgegenstand, den es sein ganzes Leben lang bei sich behalten und hüten muss, wie seinen Augapfel. Clod Iremongers Geburtsobjekt ist zum Beispiel ein Stöpsel. Der Junge hat ein besonderes Gehör. Er hört die Namen dieser Gegenstände, die erstaunlich menschlich klingen. Clod ist sechzehn Jahre alt, nach den ungeschriebenen Gesetzen der Familie darf er sich bald auf lange Hosen freuen und auf eine Zwangsheirat mit einer Cousine. Als ein Mädchen namens Lucy Pennant ins Haus kommt, ändern sich aber einige Dinge schlagartig. Lucy sollte eigentlich mit dem Müll verheiratet werden. Das bedeutet, dass sie dazu verdonnert wird, die noch nützlichen Dinge aus den Müllbergen zu finden. Eine Tätigkeit, bei der man nicht sonderlich alt wird. Kurz davor erfährt sie aber, dass sie Iremonger-Blut in sich hat und ab sofort als Bedienstete in der Villa arbeiten darf. Die Arbeit dort ist hart und Lucy ist auch nicht bereit sich unterzuordnen. Als sie eines Tages Clod kennenlernt, kommen bald Dinge ans Licht, die eine Lawine an Ereignisse auslösen werden. Edward Carey hat mit der Heap-House Trilogie ein außergewöhnlich schönes und kunstfertiges Buch geschaffen. Inspiriert von Charles Dickens Romanen schafft er eine irre Welt, die mal viktorianisch, mal steampunkig daherkommt. Themen wie Kapitalismus, Ausbeutung, der Stellenwert von Menschen und Dingen in unserer Gesellschaft werden in diesem witzigen und abenteuerlichen Roman ganz neu verhandelt. Ab 12 Jahren und für Erwachsene eine tolle Lektüre! (KW)
