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FrauenLesen

Posted on 7.12.2022

Der AvivA-Verlag hat sich wieder mal auf die Spuren vergessener Schriftstellerinnen begeben. Dabei herausgekommen ist ",Ich finde es unanständig, vorsichtig zu leben'". Auf den Spuren vergessener Schriftstellerinnen", in dem 25 Schriftstellerinnen aus 250 Jahren vorgestellt werden. Frauen, die zu Lebzeiten zumeist bekannt und erfolgreich waren. Wie zum Beispiel Sophie La Roche. Ihr "Die Geschichte des Fräuleins von Sternheim" gilt als erster deutschsprachiger Roman, der von einer Frau geschrieben wurde. Doch im Laufe der Zeit wurden sie dem Vergessen preisgegeben. Zum Glück gibt es den ein oder anderen Verlag - für mich an vorderster Front Britta Jürgs mit ihrem AvivA-Verlag -, die uns diese Frauen wieder sichtbar machen. Jede der 25 Schriftstellerinnen wird kurz porträtiert. Zudem gibt es eine kleine Leseprobe aus einem ihrer Werke, Hintergrundinformationen, Literaturtipps und Infos, wo sie ihre Spuren hinterlassen haben. Um diese Frauen gehts hier: Anna Louisa Karsch (1722-1791) Sophie Mereau (1770-1806) Louise Aston (1814-1871) Friederike Kempner (1828-1904) Gabriele Reuter (1859-1941) Clara Viebig (1860-1952) Hedwig Lachmann (1865-1918) Harriet Straub (1871-1945) Margarete Beutler (1876-1949) Lena Christ (1881-1921) (hier musst ich arg schlucken) Emmy Ball-Hennings (1885-1948) Alma Johanna Koenig (1887-1942) Gertrud Kolmar (1894-1943) Adrienne Thomas (1897-1980) Paula Ludwig (1900-1974) Lilli Recht (1900- ?) Margarete Steffin (1908-1941) Susanne Kerckhoff (1918-1950) Selma Merbaum (1924-1942) Caroline Muhr (1925-1978) Inge Müller (1925-1966) Hertha Kräftner (1928-1951) Edeltraud Eckert (1930-1955) Maxie Wander (1933-1977) Diana Kempff (1945-2005) Kürzlich wurde ich zu einer DDR-Autorin (geb. 1933) gefragt, warum sie ihre Krimis unter einem Männernamen geschrieben hat. Einer schrieb: Fixe Ideen enden manchmal auch bei Frauen männlich." Ein anderer: "Eigentlich nichts Ungewöhnliches." Meine Antwort war: Vielleicht ein geschichtliches Erbe. Vielleicht war sie der Meinung, dass ihre Bücher so eher verkauft und/oder gelesen werden. Man braucht sich nur die ersten drei Seiten vom DDR-Blog anschauen. Hauptsächlich Autoren. Wenn ich die Beiträge vorbereite, freue ich mich direkt, wenn endlich mal wieder eine Schriftstellerin auftaucht. In diesem Buch ist diesem Thema eine ganze Seite gewidmet. Und es ist auch heute noch so, dass Frauen unter männlichem Pseudonym schreiben, weil sie sonst vielleicht nicht gelesen werden. Bekanntestes Beispiel sind wohl die Harry-Potter-Bücher, bei denen Joanne K. Rowling geraten wurden, als J.K. Rowling zu schreiben, weil die Kinder sie sonst nicht lesen.

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