Merle
Danke an NetGalley und den Forever Verlag, die mir ein Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt haben. Meine Meinung ist davon unabhängig. Es ist offiziell: Eve ist meine liebste Brown-Schwester. Ich liebe dieses Buch und freue mich, dass die Autorin mit der Skybriar Reihe 2023 zurück in die Stadt kehren wird, in die auch Eve Anfang dieses Buches gelangt (und etwas off-topic aber die Skybriar-Reihe wird Jane Austen inspiriert sein, und der erste Band soll wohl Stolz und Vorurteil mit Mont als Elizabeth sein). Okay, zurück zu Eve. Eve Brown hat keinen Plan im Leben. Nichts fesselt sie und sie springt von einem Job, von einem Lebenstraum zum nächsten. Ihre Eltern ziehen die Reißleine und Eve soll sich alleine um einen Job kümmern und diesen mindestens ein Jahr durchziehen, um zu zeigen, dass sie erwachsen ist (sie ist schon 26). Sie landet bei Jacob und will in dessen Bed and Breakfast arbeiten. Als sie ihn jedoch aus Versehen mit dem Auto anfährt und Jacob sich verletzt, hat er keine Wahl mehr. Er muss Eve einstellen, da ihm sonst Personal fehlt. Wie ein Wirbelwind erobert Eve also das B&B – und vielleicht auch Jacobs Herz. Wir haben hier die Perfektion von Grumpy x Sunshine. Eve ist dauerfröhlich, positiv, chaotisch, während Jacob der reinste Grummelbär ist und schlechte Laune verbreitet. Dadurch, dass die beiden sich anfangs auch nicht mögen, haben wir eine leichte Version von enemies to lovers, die aber auf realistischen und durchdachten Umständen beruht. Beide Protagonisten sind Autisten, aber in unterschiedlichen „Ausprägungen“ und gehen auch unterschiedlich damit um. Ich denke, es ist eine gute und realistische Repräsentation von den Ausprägungen, die Autismus annehmen kann. Die Autorin selbst ist auch autistisch, sodass sie sicher aus eigener Erfahrung schreiben konnte. Das Setting in dem B&B war so toll, und Eve als Köchin war Chaos pur, aber ich habe es geliebt. Ich stehe eh auf so cozy vibes in Kleinstädten, und um Bücher, in denen es um Essen geht. Eve und Jacob haben einfach eine ganz besondere Dynamik. Die beiden haben grandiosen „banter“ (laut Google heißt es auf Deutsch Geplänkel, aber das passt meines Erachtens nicht so ganz). Also jeder Dialog war immer genau auf den Punkt und ich habe Tränen gelacht, aber auch für die beiden mitgefiebert und mitgeschwärmt. Ich habe die Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite geliebt und bin nur durch die Seiten geflogen. Talia Hibbert hat einen wunderbaren Schreibstil, und während ich die Übersetzung in Band 1 (Chloe Brown) teilweise seltsam und unpassend fand, ist mir hier fast gar nicht aufgefallen, dass es eine Übersetzung war. Ich gebe 5 Sterne und eine ganz klare Leseempfehlung.