biografiker
Schmidts verrätselte Liebesgeschichte von 1955, wegen der die Trierer Staatsanwaltschaft gegen ihn ermittelte. Pornographie und Gotteslästerung lauteten die Vorwürfe. Lange her. Unter den Schichten von Uneigentlichkeiten liegt eine einfache Begegnung, ja, mit allem Drum und Dran, deren Unperfektheit rührt. Großartige Körperbeschreibungen: was dem genauen Blick zur Schönheit werden kann. Auch Romantik unterm Sternenzelt und eine bundesrepublikanisch-enthaltsame Sehnsucht nach dem Anderswo (der Dümmer-See als indianische Wildnis). “Welt der Zeichen: unsere brilligen Scheiben lehnten sich aneinander, ihr Nasenschnabel hakte fest, die Hände knoteten um mich herum (Mond trieb da als Brander zwischen Wolkenfregatten), ihre Zähne kniffen sehr : – und dann tappten wir weiter über die weißen Kegelschnitte.” Die fantastische Ausgabe des Officina Ludi Verlags mit romantisch-respektlosen Aquarellen des Meisterillustrators Felix Scheinberger scheint vergriffen zu sein. Wer sie noch kriegen kann, sollte zugreifen. Bei Suhrkamp gibt es nur Weiß mit blauem Balken. Da müssen die Bilder eben im Kopf entstehen.