B. S.
Fesselnder Ausflug ins Mittelalter des 14. Jahrhunderts Von lamen Mit "Die Siegel des Todes" entführt Peter Orontes einen beim Lesen in das Mittelalter des 14. Jahrhunderts und schafft es hierbei, eine fesselnde Handlung mit einem toll gezeichneten Sitten- und Gesellschaftsgemälde der damaligen Zeit zu vereinen. Auf rund 700 Seiten folgt man gebannt wie der Waisenjunge Elias, der außer einem kupfernen Medaillon mit einer lateinischen Inschrift keine weitere Erinnerung an seine Kindheit hat, wie er über die Jahre nach und nach das Geheimnis über seine Herkunft löst. Parallel dazu wird die Geschichte von Ranghild erzählt, die ihre ganze Familie bei einem äußerst brutalen Überfall verloren hat. Eine Kräuterfrau nimmt sich ihrer an und lehrt ihr den Umgang mit verschiedenen Heilkräutern und die Kunst des Heilens. Als sich Jahre später die Wege von Ranghild und Elias kreuzen, wird so manches Geheimnis über ihrer beider Vergangenheit gelüftet. Erzählt mittels einer der Zeit entsprechenden Sprache und aus verschiedenen Perspektiven, taucht man in das Leben im 14. Jahrhundert im Schwarzwald, in Salerno und in Regensburg mit Umgebung ein und wird anhand detaillierter sowie bildhafter Beschreibungen Zeuge der damaligen Herrschaftsverhältnisse und der Ständegesellschaft. Neben dem gut recherchierten und gut dargestellten historischen Hintergrund kann auch die glaubwürdige und lebendige Charakterzeichnung sowie die wendungsreiche und leicht mysteriöse Handlung überzeugen. Einzig durch manche langatmige Passage leidet der Spannungsverlauf besonders im Mittelteil etwas. Nichtsdestotrotz handelt es sich bei "Die Siegel des Todes" um einen packenden und authentischen historischen Mittelalterroman, der nicht nur bei Liebhaber ebenjener Romane für fesselnde Lesestunden sorgt.