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tintenwelten

Posted on 25.11.2022

Finjas Tochter Hannah ist spurlos verschwunden und sie selbst glaubt langsam den Verstand zu verlieren, denn sie sieht Dinge: Eisblumen auf Spiegeln, rote Augen in der Dunkelheit. Doch das ist ganz offensichtlich völliger Quatsch.. oder? Aus purer Verzweiflung sucht sie Hilfe bei einer angeblichen Hexe und stößt dabei auf längst vergessene Erinnerungen. Die Antworten auf ihre Fragen kann Finja jedoch nur hinter den Spiegeln finden, im frostigen Reich der Schneekönigin. Aber will sie die Wahrheit überhaupt wissen? Es handelt sich hier um eine düstere, geheimnisvolle und magische Neuerzählung des Märchens „Die Schneekönigin“. Wir erleben sie aus Finjas Sicht, die schon einige Schicksalsschläge verkraften musste. Der Verlust ihrer Tochter hat ihr den Rest gegeben, vor allem weil sie der festen Überzeugung ist, dass Hannah noch lebt, ihr aber niemand glauben will. Ihre beste Freundin Elisa ist zwar immer für sie da und bietet ihr Unterstützung wo sie nur kann, doch letztendlich denkt auch sie, dass das Mädchen wahrscheinlich tot ist. Ich konnte mich sehr gut in Finja hineinversetzen. Ihre Verzweiflung, Hilflosigkeit und Trauer kamen authentisch rüber, sodass ich die ganze Zeit mit ihr gelitten habe. Sie hatte bereits vorher mit Panikattacken zu kämpfen, was sich natürlich nur weiter verschlimmert hat. Dementsprechend ist dieses Buch hoch emotional und herzzerreißend. Es beschäftigt sich mit ernsten und schwierigen Themen, die einen definitiv nicht kalt lassen (ich empfehle die Triggerwarnung zu lesen). Die Handlung spielt in verschiedenen Zeitebenen: wir erfahren neben den Ereignissen der Gegenwart, was vor Hannahs Verschwinden und unmittelbar danach passiert ist. So setzen wir gemeinsam mit Finja nach und nach die Puzzleteile dunkler Familiengeheimnisse zusammen und erfahren, was mit Hannah geschah. Dabei kommt es zu einigen haarsträubenden Wendungen und Entdeckungen. Liza Grimm begeistert mit einem besonderen, einnehmenden und gefühlvollen Schreibstil, der mich direkt in seinen Bann gezogen hat. Insgesamt ist das Buch jedoch eher bedrückend, schmerzhaft und die Auflösung hat mir das Herz gebrochen.

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