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nicole_leseeule_36

Posted on 19.11.2022

Ein winterlicher Wohlfühlroman mit prickelnden Gefühlen inmitten eines Schneesturms beschreibt perfekt „Träume im Winterland“ von Mela Wagner. Dieser wirklich sehr schneereiche Roman führt uns in das etwas eigentümliche, aber sehr herzliche Lillaström nach Schweden. Hanna macht sich auf den Weg dort hin, um Ole, den Vater des Kindes, dass sie unter dem Herzen trägt auf seine neue Rolle vorzubereiten. Bisher hatte sie kein Glück darin mit ihm Kontakt aufzunehmen und so nimmt sie die wenigen Anhaltspunkte und möchte ihn in seiner Heimat aufsuchen. Tatsächlich gelingt es Hanna auch die Familie ausfindig zu machen. Doch das macht die Verwirrungen nicht geringer und auch Ole ist hier nicht. Nur sein mürrischer Bruder Andres und deren Mutter Susan. Dazu sehr neugierige Dorfbewohner, die einen aber herzlich aufnehmen und sich zu keiner Hilfe zu Schade sind. Eigentlich würde Hanna am liebsten sofort wieder abreisen, jedoch fühlt sie sich auch langsam wohler in Schweden und mag den Zusammenhalt und den Familiensinn, auch wenn es hier ordentlich an der Oberfläche brodelt. Zudem fordert sie Andres unbewusst immer wieder heraus, doch seine harte Schale bekommt einen Knacks. Hanna schafft es auch ihre berufliches Knowhow für die Huskeyfarm positiv einzusetzen. Hanna López (25) ist eine mutige Person. Sie hatte es nicht ganz einfach seid Kindesbeinen, aber sie gab nie die Hoffnung auf, eines Tages ihre eigene liebevolle Familie für sich zu finden. In einem schwachem Moment, überspringt sie jedoch etwas das vorgehen und kämpft sich wieder alleine durch so gut es geht. Doch sie möchte ihrem ungeborenen Kind die Möglichkeit geben, auch später den dazugehörigen Vater kennenzulernen. Das dabei jedoch alles anders kommt, ist eine ganz andere Geschichte. Hanna ist leidenschaftlich, setzt ihren kleinen Dickkopf gekonnt mit ein und lässt sich nicht so schnell entmutigen. Andres Hansen ist ein mürrischer und verkopfter Mann. Sein Bruder Ole ist in seinen Augen vor den Problemen weggerannt, seitdem ist die Familiensituation etwas schwierig. Seine Liebe erhalten seine Huskys, auch wenn dessen Unterhaltung eine große finanzielle Belastung bedeutet. Er öffnet nicht jedem sein Herz, doch der rassige Wirbelwind, der plötzlich im hohen Schnee vor seiner Tür steht, bricht seine steinerne Fassade zum bröckeln. Der Schreibstil ist locker, flüssig, leicht und spritzig. Ich mochte sehr diese neckende und knisternde Art, die trotz aller Probleme immer wieder zum Vorschein kam. Die Seiten fliegen einfach so dahin. Die Kapitellänge haben unterschiedliche Leselängen. Die Dialoge und Erzählungen sind sehr unterhaltsam, erfrischend, sind aber auch herzerwärmend und die Charaktere stehlen sich Seite für Seite in das Leserherz. Es gibt zarte romantische und süße Gesten, Streitmomente und ehrliche Aussagen, aber auch prickelnde Zeilen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive von Hanna und Andres im sichtbaren Wechsel wiedergegeben. Mein Fazit: Ein absoluter zauberhafter Wohlfühlroman aus dem Winterwonderland Lillaström mit dem richtigen Zündstoff für eine neue Liebe, eine neue Familie, Humor und lebendigen Charakteren.

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