julemaus94
Beklemmendes Kammerspiel Nicht jede Ehe ist für die Ewigkeit und nicht jede Beziehung wird auf hundertprozentig psychisch gesunde Art und Weise geführt. Wie übel es laufen kann, zeigt Frau Dröscher auf sehr intensive Art. Ela wächst mit Mutter und Vater im dörflichen Hunsrück auf. Ständiger Zankapfel der Familie ist das mütterliche Erscheinungsbild. Immer wieder verkündet der Vater auf wenig subtile Weise seinen Unmut über das angebliche Übergewicht. Was mit Bodyshaming beginnt, wächst sich schnell zu einer massiven mentalen Gängelei einer eigentlich starken, selbstbestimmten Frau aus, deren Einflüsse auch nicht vor der Tochter Halt machen. Es liest sich wirklich bedrückend, wie ungesund diese Beziehung eigentlich ist und auf welchen Wegen der psychische Terror ins Ziel trifft. Jede Frau, die die Worte dieses furchtbaren Vaters liest, wird sich davon angegriffen fühlen können; die hier aufgeführten Mechanismen sind universell und vermutlich bekannt. Man fragt sich immer wieder, warum man eine solche Situation aushält, warum sich die Frau aus dieser Ehe nicht befreit. Es tut weh, davon zu lesen. Man möchte schreien und wüten. Stattdessen blättert man Seite um Seite um, in der Hoffnung, dass es sich doch noch bessert.