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julemaus94

Posted on 13.11.2022

Klischeefeuerwerk Weihnachten sorgt wohl jedes Jahr für kleine Spannungen und Wirrungen, auch wenn es das besinnlichste Fest des Jahres ist. Das stellt man sogar fest, wenn man als kleines Rädchen dieses Getriebes mittendrin steckt. Wie skurril dies allerdings auf Außenstehende wirken kann, zeigt uns Aylin Atmaca in ihrem Debut. Elif wird dieses Jahr das Weihnachtsfest mit ihrem Freund Jonas und dessen Familie verbringen. Ob dies der richtige Moment ist, um die potentiellen Schwiegereltern kennenzulernen, daran zweifelt sie recht bald, spätestens als sie bereits Anfang des Jahres in die Weihnachts-Whatsapp-Gruppe eingeladen wird. Möge der Wahnsinn beginnen. Einerseits ist dieser vorgehaltene Spiegel sehr aufschlussreich. Gerade auf andere Kulturen muss das deutsche Weihnachstfest mehr als merkwürdig und eventuell sogar abschreckend wirken. So viele Traditionen und Regeln, die eingehalten und beachtet werden müssen. Teilweise artet das Fest in eine durchgeplante Pflichtveranstaltung aus. Dies humoritisch überspitzt vorgelegt zu bekommen, darüber lache ich gerne mal. Leider driftet die Autorin aber etwas zu sehr vom Thema ab bzw findet kein würdiges Maximum. Stattdessen artet das Buch, das wahrlich kein ausuferndes Werk ist mit seinen 192 Seiten, in ein wahres Klischeefeuerwerk aus. Natürlich wird der rassistische Onkel ebenso aufs Tapet gebracht wie die überspannte Schwester. Das wirkt irgendwann nur noch bemüht und angestrengt. Die Unterhaltung geht dabei gehörig flöten. Schade!

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