sursulapitschi
Ich habe schon lange nicht mehr so ein fesselndes Buch erwischt. Es zieht einen ganz tief hinein schon nach wenigen Seiten, ist ganz eigen, eindringlich und trifft mitten ins Herz. Da ist eine Familie aus Hawaii, die mit vielen Problemen zu kämpfen hat, als sich der kleine Nainoa als Wunderkind entpuppt. Kann er wirklich Menschen heilen nur durch seine Gedanken? Kann man damit Geld verdienen und könnte das die Familie retten? Hier erzählen alle Familienmitglieder persönlich, wie sie Nainoa erlebt haben. Es ist nicht nur grandios, Schwester oder Bruder eines Wunderkinds zu sein, auch wenn sie sich lieben und zusammenhalten. Und wie vereinbart man ein modernes Leben mit dem ursprünglichen Zauber der hawaiianischen Kultur, die alle in den Genen zu haben scheinen? Nainoas Schwester Kaui kann ganz von selbst Hula tanzen. Ist das ererbtes Wissen oder Zauberei? In einer ganz besonderen Sprache, durchsetzt mit vielen hawaiianischen Begriffen, wird hier eine Familiengeschichte ausgebreitet, die Höhen und auch viele Tiefen hat und die auch heute noch vom Geist ihrer Ahnen beeinflusst wird. Hier scheinen die Grenzen zwischen Traditionen, Mythen und Zauberei ineinanderzufließen und trotzdem ganz natürlich einen Platz im Heute zu finden. Besonders empfehlenswert ist das Hörbuch. Jedes Familienmitglied hat eine eigene Stimme durch einen persönlichen Sprecher bekommen, die alle ganz wunderbar ihre Rollen verkörpern. Man hat das Gefühl, sie sprechen einen persönlich an, offen, mit tiefer Melancholie und einer schnörkellosen, manchmal sogar derben Poesie. Es dauert 11 Stunden und 18 Minuten und ist etwas sehr Besonderes.