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Tiefgründig, regt zum Nachdenken an Die Zeit ist das Hauptthema, es geht um Bewahren und Veränderung oder auch Stillstand und Weiterentwicklung. Die Angst vor Veränderung lässt Ben im Stillstand verweilen. Lange, fast zu lange. Doch sein Bruder kann ihn zum Weggang aus der zerfallenden Heimat bewegen. Gerade noch rechtzeitig. Für Ben anfangs eine erschreckende Reise. Was wohl alles auf ihn zukommt? Wird er erkennen, dass alles im Wandel, alles im Fluss ist? „Der Junge im Fluss“ ist gespickt mit Weisheiten, Metaphern und guten Worten, wie zum Beispiel: „Irgendwann bahnt sich jede Veränderung ihren Weg. Je länger man sich dagegen wehr, desto stärker wird sie. Bis sie unaufhaltsam wird und einen mit einer neuen Wirklichkeit konfrontiert.“ Mir gefallen die tiefgründigen Botschaften, manchmal direkt, manchmal zwischen den Zeilen. Nestor T. Kolee hat hier ein Werk geschaffen, das nicht einfach zwischendurch zu lesen ist. Der Schreibstil ist durchaus flüssig und leicht, aber der Inhalt regt immer wieder zum Nachdenken an. Auch ist manches nicht unbedingt wörtlich in die Realität umzusetzen oder mit Logik erklärbar. Für dieses, nicht wirklich zu fassende Thema Zeit, finde ich das Cover sehr passend. Es wirkt auf mich wie ein hauchzartes Gewebe, fein und flüchtig. Ich empfehle dieses Buch all jenen Lesern, die sich gerne ihre eigenen Gedanken über und zu einem Buch machen wollen.